Withings ScanWatch in meinem Test: Ein guter Hybrid für den sportlichen Alltag?

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In den vergangenen Monaten bin ich bekanntlich zu einem sehr aktiven Lebensstil übergegangen und für die sportlichen Tagesabschnitte greife ich gerne auf technische Helfer zurück. Dazu gehört eine smarte Waage, aber auch eine Uhr mit Tracking-Funktionen. Neben Fitbit Sense 2, Google Pixel Watch und Xiaomi Smart Band 8 habe ich zuletzt auch die Withings ScanWatch ausprobiert.

Bei der ScanWatch handelt es sich um Grunde genommen um eine klassische Uhr, die außerdem reichlich Technik integriert hat, um körperliche Werte überwachen und Aktivitäten messen zu können. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie im Grunde genommen für jeden Anlass die richtige Uhr ist, egal ob Fitness-Studio oder Abendveranstaltung.

Für wen ist die Withings ScanWatch geeignet?

Da kommen wir auch direkt zum größten „Nachteil“, denn die ScanWatch bringt ein relativ hohes Gewicht mit. Sie ist am Arm nicht so subtil wie die anderen oben genannten Geräte, die ich den letzten Wochen ausprobiert habe. Wer viel auf dem Laufband ist oder andere Sportarten mit viel Armbewegungen macht, könnte damit nicht so zufrieden sein.

Gut ist hingegen die Optik, auch wenn das eine Geschmacksfrage ist. Withings setzt in meinen Augen auf ein sehr zeitloses Design, das zu vielen Typen passen sollte und auch unabhängig von der Kleidung immer ganz cool aussieht. Ich mag die Symmetrie: Oben das runde LED-Display und darunter eine Zeigeranzeige für euer Hauptziel.

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Was kann die Technik?

Auf jeden Fall kann die ScanWatch mehr, als das kleine LED-Display auf den ersten Blick vermuten lässt. Dieses ist wirklich nur für simple Informationen geeignet, etwa zur Anzeige eurer zurückgelegten Strecke, verbrannte Kalorien, für den Start des Workout-Trackings usw. Die meisten Daten ruft ihr umfangreich in der Smartphone-App ab. Auf der Uhr selbst steuert ihr mit der Krone durch die Menüs, was gut funktioniert.

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In der Tat kann die Uhr sehr viel, einschließlich EKG-Messungen, Spo2-Messungen, Schlafüberwachung, Schwimmüberwachung und so weiter. Gängige Bewegungsarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen kann die Uhr sogar automatisch erkennen und aufzeichnen. Dies funktioniert sehr zuverlässig und unterscheidet sich weder positiv noch negativ von anderen Uhren.

In meinen Augen kann die ScanWatch alle „notwendigen“ Dinge messen und das ist für die meisten Leute wohl perfekt aufgestellt. Gerade bei der Aufzeichnung von Kalorien fällt auf, dass sich Withings zurückhält und womöglich realistischere Werte als andere Systeme misst bzw. schätzt. Das ist erst mal ernüchternd, aber gaukelt euch halt keine zu hohen Werte vor.

Wer zum Beispiel auf dem Ergometer sitzt oder das Rudergerät nutzt, kann außerdem weitere Informationen wie die zurückgelegte Strecke zu seinen Sessions hinterlegen. Rudert ihr draußen mit einem echten Boot, kann das System automatisch das Smartphone-GPS verwenden und dadurch die Entfernungen messen.

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Beim Training könnt ihr live eure Kalorien, die Dauer und andere Infos einsehen, wobei gerade die kcal nicht korrekt sind. Da könnt ihr 15 Minuten geschwommen sein und die Uhr zeigt noch 0 kcal an. Am Ende des Trainings, wenn die Daten in die App übertragen sind, sind dann aber ordentliche Werte hinterlegt. Beim Schwimmen störte mich noch, dass die Distanz nicht einmal geschätzt wurde und ich hier auch nichts bearbeiten kann.

Ich mag daher nicht jede Anzeige, ein paar Baustellen gibt es noch, aber bin vom Ökosystem durchaus angetan. Gerade das Gewichtsdiagramm ist mir zu unflexibel. Was mir wiederum gut gefällt, ist die Verfügbarkeit all meiner Daten in einer App und das ohne Probleme der Kompatibilität, weil wir schon seit einiger Zeit auf eine Waage von Withings setzen.

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Armbänder, Akku und mehr

Das Ladegerät hat leider einen USB-A-Anschluss, ansonsten kann man aber nicht wirklich darüber meckern. Es funktioniert, aber lädt etwas langsam. Die Uhr muss ich ungefähr einmal die Woche aufladen. Was wohl am häufigen Tracking meiner Sessions im Fitness-Studio liegt, was offensichtlich deutlich mehr Strom benötigt. Von den maximal 30 Tagen bin ich jedenfalls weit entfernt, aber ich habe auch alle Funktionen aktiviert, die es bei der ScanWatch gibt.

Das normale Armband aus Silikon ist in Ordnung, aber mir eindeutig zu lang. Es geht fast eine komplette Runde ums Handgelenk rum und eine kürzere Option liegt dem Lieferumfang nicht bei. Später bin ich dann auf ein „Recyceltes PET-Gewebe-Armband“ umgestiegen. Das ist deutlich atmungsaktiver, auch wenn erst mal wie harte Plastik wirkt. Es wird aber nach ein paar Tagen weicher, trägt sich gut, irritiert nicht mehr meine Haut und sieht besser aus. Es ist jedoch genauso lang.

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Ein großer Fan bin ich außerdem vom Wecker. Die Vibration ist stark genug, das funktioniert tadellos. Außerdem gibt es den smarten Wecker, der euch ggf. auch ein paar Minuten (kann vom Nutzer bestimmt werden) vor der Weckzeit aufweckt, weil euer Schlaf gerade leicht ist und das Aufwachen daher deutlich angenehmer ist. Kann ich nur bestätigen und das ist ein großer Gewinn, um nicht „wie erschlagen“ aufstehen zu müssen.

Benachrichtigungen (Smart Notifications), zum Beispiel lesbare Nachrichten aus Messenger-Apps, sind mit dem kleinen Display auch möglich. Ist aber nicht so mein Ding, weil ich von Neuigkeiten nicht auch noch ständig auf der Uhr gestört werden will. Aufgrund der rudimentären Steuereinheiten ist es nicht möglich, dass ihr antworten könnt.

Fazit: Eine sehr starke Hybrid-Uhr

Etwas unter 300 Euro kostet die ScanWatch zum Zeitpunkt des Artikels mindestens und das ist schon nicht gerade wenig Geld. Ihr zahlt natürlich das Ökosystem mit, die langfristige Pflege der App, denn es gibt bislang kein kostenpflichtiges Abonnement. Außerdem scheint mir die Uhr sehr gut verarbeitet zu sein und ist schlicht perfekt für den hybriden Lifestyle. Ich selbst würde ungern die Uhr ständig wechseln wollen und mag den Look deutlich mehr als bei „echten“ Smartwatches. Withings kann bei der Software hier und da noch nachbessern, doch das Gesamtpaket ist gut.

Withings ScanWatch

Im Test konnte sich die ScanWatch von Withings sehr gut schlagen, es gibt kaum Mängel zu beklagen und negative Punkte könnte man per Update noch beheben.

Bewertung des Redakteurs:
4.5

Vorteile

  • toller Allday-Look
  • gute Software
  • lange Akkulaufzeit
  • hochwertige Hardware

Nachteile

  • hoher Preis
  • kleine App-Mängel

3 Kommentare zu „Withings ScanWatch in meinem Test: Ein guter Hybrid für den sportlichen Alltag?“

  1. Ich habe mehrere Uhren durch. Vom Xiaomi Band bis zur Apple Watch.

    Wer den vollen Funktionsumfang inkl. Schreiben von Nachrichten, Musiksteuerung etc. benötigt, ist weiterhin mit Apple Watch gut beraten (mal abgesehen von der Akku Laufzeit).

    Wer aber darauf verzichten kann ist der Scanwatch gut beraten. Klassisches Uhrendesign gepaart mit aktueller Technik. Und so schwer ist sie nicht wirklich. Messungen sind alle aktiv, Sporttracking brauche ich seltener und somit komme ich mit einer Akkuladung fast 14 Tage.

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