Wird der Lidl-Mutterkonzern der nächste Big Player im KI-Geschäft?

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Der Schwarz-Konzern, Europas größter Einzelhändler und Muttergesellschaft von Lidl, hat sich zu einem ernstzunehmenden Anbieter von Cloud-Diensten und Cybersicherheitslösungen entwickelt, berichtet die Financial Times. Die IT-Tochter Schwarz Digits, die 2023 als eigenständige Sparte gegründet wurde, generierte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und beschäftigt 7.500 Mitarbeiter.

Ursprünglich hatte der Konzern ein eigenes Cloud-System für den internen Gebrauch entwickelt, um sensible Daten wie Verkaufsmuster, Preisinformationen und Mitarbeiterdetails zu schützen, ohne von Drittanbietern abhängig zu sein. Dabei legte man großen Wert darauf, dass alle Daten ausschließlich in Deutschland und Österreich mit ihren vergleichsweise strengen Datenschutzgesetzen verarbeitet und gespeichert werden.

Schnell zeigte sich, dass auch andere deutsche Unternehmen nach einer Alternative zu den großen US- und chinesischen Cloud-Anbietern suchten. Schwarz Digits konnte namhafte Kunden wie SAP, Bayern München und den Hamburger Hafen gewinnen.

Auch im Bereich Cybersicherheit hat sich Schwarz durch die Übernahme der israelischen Firma XM Cyber für 700 Millionen Dollar Expertise gesichert. Die Plattform ermöglicht es, IT-Systeme aus der Perspektive potenzieller Angreifer zu analysieren und so Schwachstellen zu identifizieren.

Als nächsten logischen Schritt sieht der Konzern Investitionen in Künstliche Intelligenz. Über die Tochter Schwarz Digits beteiligte man sich an einer Finanzierungsrunde des deutschen (und mittelmäßig erfolgreichen) KI-Startups Aleph Alpha. Gleichzeitig geht Schwarz aber vorsichtig mit dem Einsatz externer KI-Tools um, um die Kontrolle über interne Daten zu behalten. So wurde Mitarbeitern beispielsweise der Zugriff auf ChatGPT von Anfang an untersagt.

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