Kaum einer will WhatsApp wegen angeblicher Datenschutzbedenken verlassen

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Bild: Rachit Tank/Unsplash

Der künstlich herbeigeführte Shitstorm war so groß, dass WhatsApp auf eine zwangsweise Umsetzung seiner neuen Nutzungsbedingungen verzichtet hat. Aber waren hier wirklich die Nutzer federführend für die Empörungswelle und sind sie als Konsequenz massenweise zu anderen Messenger-Apps abgewandert? Wohl kaum. In erster Linie haben die Medien das Thema wieder größer gemacht. Geschadet hat es WhatsApp wohl auch nicht, bestätigen aktuelle Umfragen.

Wir hatten schon in den letzten Tagen berichtet, dass WhatsApp auch in den Downloadcharts der App-Stores wieder ganz oben an der Spitze steht. Konkurrierende Apps sind nach einem kurzen Aufbäumen schnell wieder aus den Top 10 verschwunden. Eine aktuelle dpa/YouGov-Umfrage unterstreicht, dass WhatsApp nicht mit einer massenhaften Abwanderung der Nutzer zu kämpfen hat. Ganz im Gegenteil, alles läuft so wie früher.

Kontakte stehen über Datenschutz

79 % der Befragten nutzen WhatsApp und schon über 52 % der aktiven WhatsApp-Nutzer haben die neuen Nutzungsbedingungen längst akzeptiert. Inzwischen sind diese gar nicht mehr verpflichtend. Nur 13 % ziehen die Löschung der App in Erwägung und nur 2 % wollen wegen ihrer „umgezogenen“ Kontakte definitiv den Messenger wechseln. Schon 8 % der aktiven Nutzer sind nach einer Löschung sogar wieder zurückgekehrt.

5 % der Befragten haben gesagt, dass sie wegen der monatelangen Debatte überhaupt Zweifel am Datenschutz von WhatsApp bekommen haben. Das ist meines Erachtens ziemlich wenig und zeigt doch ganz gut, dass die Nutzer wohl pragmatischer und anders denken, als uns das Medien und Politik manchmal weismachen wollen.

Ein Drittel der befragten Leute habe zwar Bedenken, will aber wegen der eigenen Kontakte keinesfalls auf einen anderen Messenger wechseln. Ist dem doch so, sind Signal und Telegram die populärsten Alternativen. Aber tatsächlich geben einige Leute auch an, zum Facebook Messenger zu wechseln. Was natürlich ganz klar die klügste Entscheidung ist. Nicht.

Es gibt kaum echte Alternativen

Egal wohin wir schauen, die wirklich guten Alternativen sind rar gesät. Bei den Messenger-Apps sind oftmals die fehlenden Kontakte das Problem. Bei Produkten wie Suchmaschinen sind es die praktischen Komfortfunktionen, die bei anderen Anbietern fehlen oder nicht so gut sind.

Und schauen wir auf den Smartphone-Markt, gibt es abgesehen von Apple zu Android-Phones mit Google-Diensten keine attraktiven Optionen mehr. Erinnert mich irgendwie an die deutsche Politik. Die Alternativen sind so schlecht aufgestellt, da wählen wir einfach wie immer.

Gerne mal in die Kommentare, ob „Datenschutz“ für euch sehr wichtig ist oder vielleicht sogar eher zweitrangig.

3 Kommentare zu „Kaum einer will WhatsApp wegen angeblicher Datenschutzbedenken verlassen“

  1. Ich nutze Whatsapp für 5 Kontakte die kein Threema, ich stimme nicht zu.
    Sollen die mich doch abschalten, davon geht doch nicht die Welt unter.
    Es gibt genug Alternativen, auch kostenlos.
    Sich an der frischen Luft mit Freunden zu treffen ist eine Alternative.
    Nun sagt nicht ich bin ein ewig Gestriger, ich war schon online, da gab es noch kein Internet und hieß BTX und DatexJ.
    Also Kopf hoch.

  2. Habe es ebenfalls vor Monaten schon deinstalliert.
    Ich vermisse gar nichts. Telegram, was ich auch seit 2016 nutze, deckt mittlerweile 95 % meiner vielen Kontakte ab und der Rest wird mit der SMS-Flatrate bedient – ging früher, geht heute.

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