In den letzten Tagen und kommenden Wochen wird sich viel um Datenschutz drehen, die Datenschutz-Grundverordnung dreht ihre Kreise und scheint von US-Konzernen dennoch ignoriert zu werden. Bahn frei bei WhatsApp für den großen Datenaustausch mit Facebook, denn die internen Gegner dieser Zusammenarbeit haben das Schiff längst verlassen. WhatsApp will mehr und intensiver Daten mit Facebook austauschen, wobei es sich dabei natürlich nur um diverse Meta-Daten handelt und nicht um Chat-Inhalte.
Letzeres ist schlicht nicht möglich, weil auch WhatsApp auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzt. Alle anderen abgreifbaren Daten werden dafür aber weitergeleitet, dazu gehört zum Beispiel die unbedingt benötigte Rufnummer zur Nutzung des Messengers. Entscheidend ist, dass WhatsApp nun auch in Deutschland seine Daten-Teilen-Maschinerie anzuwerfen scheint.
Derzeit teilt Whatsapp nur wenige Informationskategorien mit den Facebook-Unternehmen. Dazu gehören die Telefonnummer, die du bei der Registrierung für Whatsapp verifiziert hast, einige Geräteinformationen (Gerätekennung, Betriebssystemversion, App-Version, Plattforminformation, Ländervorwahl der Mobilnummer, Netzwerkcode sowie Markierungen, die es erlauben, deine Zustimmung zu Aktualisierungen und Steuerungsoptionen nachzuverfolgen) und einige deiner Nutzungsinformationen (wann du Whatsapp zum letzten Mal genutzt hast, wann du deinen Account registriert hast, sowie die Art und Häufigkeit deiner Nutzung von Features).
Widerspruch möglich
WhatsApp und Facebook wollen mit dem Austausch der Daten in erster Linie die Nutzer besser analysieren können, um eigene Dienste entsprechend anzupassen. Ebenso kann dem Missbrauch der Dienste mithilfe dieser Daten vorgebeugt werden, sagt Facebook. Ein Verkauf der Daten findet nicht statt, auch auf Werbung sollen die getauschten Daten keinen Einfluss haben.
Warum das alles nun doch möglich ist? Tritt die DSGVO am Freitag in Kraft, sitzt die für Facebook entscheidende Behörde in Irland und nicht mehr in Deutschland. Hierzulande wurde der Austausch der Daten bislang untersagt, doch das interessiert ab Freitag nicht mehr. Als Nutzer könne man allerdings einen Widerspruch einlegen. [via]
Es wäre geradezu absurd, sollte der Einstieg in die DSGVO durch einen Massenaustausch der Daten von Millionen von EU-Nutzern erfolgen, der zuvor den Unternehmen nach dem alten Recht untersagt war.
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