Wettbewerbshüter der EU werfen Google vor, die herrschende Marktmacht auch mit dem Android-Betriebssystem in einigen Teilen zu missbrauchen. Deshalb schaut man sich nun noch genauer an, wie Google in der EU die eigene Marktmacht missbraucht. Insofern das der Fall ist, werden die EU-Komissare dagegen vorgehen, teilte man jetzt mit. Google verhalte sich für einen fairen Wettbewerb nicht korrekt, haben die bisherigen Ermittlungen der EU ergeben, teilte Margrethe Vestager jetzt mit.
Unsere bisherigen Ermittlungen lassen darauf schließen, dass Google durch sein Verhalten den Verbrauchern eine größere Auswahl an mobilen Anwendungen und Dienstleistungen vorenthält, Innovationen anderer Unternehmen bremst und damit gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt.
Wer mit Google für Android-Geräte eng zusammenarbeiten möchte, der ist schon fast gezwungen eine Partnerschaft zu schließen, denn ohne eine Partnerschaft wird es schwieriger die populärsten Dienste im Netz, wie beispielsweise YouTube oder auch die Google-Suchmaschine, auf die eigenen Geräte zu bringen. Und wer diese Dienste nicht bieten kann, hat auf dem Massenmarkt natürlich schlechte Karten. Zudem gibt es für Android nur einen einzigen wirklich brauchbaren App-Store, den Play Store von Google.
Der EU stößt nun auf, dass Google bei diesen Partnerschaften natürlich ein paar Bedingungen stellt, wie etwa die Vorinstallation diverser Google-Apps. Der Nutzer hätte dann keinen Grund mehr zum Beispiel einen alternativen Browser zu Chrome zu suchen, was daher den Wettbewerb verzerre. Experten sehen hier allerdings keinen Handlungsbedarf, der Markt biete nach wie vor genügend Vielfalt und Innovation, Android wird zudem nicht zu Monopolpreisen an die Hersteller verkauft.
Der Wettbewerb auf den Märkten für mobile Betriebssysteme, Apps und Dienste ist jung, dynamisch und ausgesprochen vital. Ein kartellbehördlicher Eingriff erscheint derzeit schon deshalb weder erforderlich noch sinnvoll.
Sieht man das alles aus der Sicht von Google, dürfte das bisherige Vorgehen des Konzerns durchaus als fair anzusehen sein. Google investiert in die Entwicklung von Android, bietet zusammen mit den Herstellern die bestmögliche Nutzererfahrung und probiert mit den eigenen vorinstallierten Apps die getätigten Investitionen zurückzugewinnen. Klingt für mich fair. Und wer keinen Bock auf Chrome hat, oder Gmail, der kann ungehindert im vorinstallierten App-Store nach zahlreichen Alternativen schauen.
Mich beschleicht wiedermal das Gefühl, dass die EU Google und Co eigentlich nur ans Bein pinkeln will, weil man selbst mit den Ideen, Technologien und dem Erfolg der asiatischen sowie amerikanischen Konzerne nicht mithalten kann. Zumindest trifft das auf diese Art der Consumer-Produkte ganz deutlich zu.
Ich denke, es gibt größere Probleme, wie etwa eine bessere Versteuerung der Gewinne von Google, Apple und Co. Dafür könnte man in der EU mal an einem Strang ziehen.
(via Welt)
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