[Avast reagiert] Wenn euch Antiviren-Apps zum Schutz ausspionieren

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unsplash.com @maxwellridgeway

Antiviren-Apps sind heute in aller Regel nicht nur überflüssig, sondern wahrscheinlich wegen Spionage unbedingt zu meiden. Jedenfalls gibt es jetzt reichlich Vorwürfe gegeben bekannte Unternehmen, deren Anwendungen von ihren Nutzern viele Daten aufgezeichnet und sogar weitergeleitet haben. Avast und AVG stehen nicht zum ersten Mal diesbezüglich im Fokus. Wegen ähnlicher Vorwürfe waren diverse Browser-Erweiterungen der Unternehmen für einen kurzen Zeitraum aus den Stores von Firefox und Chrome geflogen. Das war erst vor ein paar Monaten der Fall. Jetzt gibt es mehr Details darüber, was im Hintergrund ablief.

Verfolgt von Sicherheitssoftware

Es wurden reichlich Daten über Nutzer gesammelt und über ein integriertes Unternehmen verkauft. Selbst die Deanonymisierung der gesammelten Daten sei wegen Nutzer-IDs sogar möglich. Dazu gibt es wohl verschiedene Sichtweisen. Was die Anwendungen der Unternehmen sammelten, konnte von anderen Unternehmen gekauft werden. Darunter wohl einige Weltkonzerne, was nicht bewiesen ist. Gesammelt habe man Suchanfragen bei Google, geklickte Links, besuchte Webseiten und vieles mehr. Avast sagt dazu: „Zweck der de-personalisierten Daten war es, statistische Trenddaten zu erheben.“

„Einige Kunden haben Millionen von Dollar für Produkte bezahlt, die einen sogenannten „All Clicks Feed“ enthalten, mit dem das Nutzerverhalten, Klicks und die Bewegungen über Websites hinweg sehr genau verfolgt werden können.

Zu den von Motherboard und PCMag erhaltenen Daten gehören Google-Suchen, Suchen nach Orten und GPS-Koordinaten in Google Maps, Besuche auf LinkedIn-Seiten von Unternehmen, bestimmte YouTube-Videos und Besuche auf Porno-Websites. Aus den gesammelten Daten kann ermittelt werden, an welchem Datum und zu welcher Uhrzeit der anonymisierte Benutzer YouPorn und PornHub besuchte und in einigen Fällen welchen Suchbegriff er auf der Pornoseite eingegeben und welches bestimmte Video er angesehen hat.“

Nur anderweitige persönliche Nutzerdaten, die wurden wohl nicht gesammelt. Interessanter sind ohnehin eher die Bewegungsdaten vieler Nutzer. Wie sie sich im Netz bewegen und was sie konsumieren. Darauf aufbauend, lassen sich Webseiten und Werbung optimieren. Über 400 Nutzer könnten potenziell betroffen sein.

Update vom 30. Januar 2020: Avast reagiert, man möchte die eigene Tochterfirma Jumpshot auflösen. „Alle Praktiken, die das Vertrauen unserer Nutzer gefährden, sind für Avast inakzeptabel. Die Privatsphäre unserer Benutzer hat für uns oberste Priorität, weshalb wir schnell gehandelt haben und die Geschäftstätigkeit von Jumpshot beenden werden, nachdem klar wurde, dass einige Benutzer die Verbindung zwischen der Datenbereitstellung an Jumpshot sowie unserer Mission und unseren Grundsätzen, die uns als Unternehmen definieren, in Frage gestellt haben.“

Vice

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