Wegen Trump muss ein Ex-Googler nicht in den Knast

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Emiliano Bar/Unsplash

Kurz vor der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat Donald Trump seine schwindende Macht noch ausgenutzt, um „ein paar“ Begnadigungen auszusprechen – 143 um genau zu sein. Wie Golem.de korrekterweise feststellt, sind darunter natürlich nicht etwa Wikileaks-Gründer Julian Assange oder Whistleblower Edward Snowden.

Ex-Googler nutzte Geschäftsgeheimnisse für neues Start-up

Dafür gibt es eine andere interessante Personalie, die sich über Trumps Gnade freuen darf: Anthony Levandowski. Levandowski hat 2009 Waymo mitbegründet, Googles Abteilung für selbstfahrende Autos und hat das Projekt bis 2016 technisch geleitet. Dann stieg er aus und gründete das Start-up Otto, das kurz darauf von Uber übernommen (also quasi ubernommen) wurde.

Das wäre ja auch soweit kein Problem gewesen, wäre er nicht überführt worden, für sein neues Unternehmen geistiges Eigentum aus seiner Zeit bei Google zu nutzen. August 2020 bekannte er sich in einem Gerichtsverfahren schuldig, Geschäftsgeheimnisse gestohlen zu haben und wurde deswegen zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.

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Richter: „größte Straftat mit Geschäftsgeheimnissen“

Der Richter habe den Fall damals als „die größte Straftat mit Geschäftsgeheimnissen, die ihm untergekommen sei“ bezeichnet. Wegen der Corona-Krise wurde die Strafe allerdings ohnehin ausgesetzt.

Am 20. Januar 2021, also rund fünf Monate später, kam dann die Begnadigung. Auf der Seite des Weißen Hauses liest sich die offizielle Begründung folgendermaßen (mit DeepL übersetzt):

[…] Herr Levandowski ist ein amerikanischer Unternehmer, der die Bemühungen von Google zur Entwicklung selbstfahrender Technologien leitete. Herr Levandowski bekannte sich in einem einzigen Anklagepunkt schuldig, der sich aus einem zivilrechtlichen Rechtsstreit ergab. Der Richter, der ihn verurteilte, nannte ihn einen „brillanten, bahnbrechenden Ingenieur, den unser Land braucht“. Herr Levandowski hat einen hohen Preis für seine Handlungen gezahlt und plant, seine Talente dem öffentlichen Wohl zu widmen.

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