Erst vor wenigen Wochen hatten wir einen Fall, bei dem ein für den Nutzer sehr wichtiges Google-Konto gesperrt wurde. Es ging um die Fotos eines Vaters, die er von seinem Kind für einen Arzt gemacht hatte. Diese wurden durch Google Fotos in die Cloud von Google hochgeladen und dort von den Computern analysiert – es folgte wegen schädlicher Inhalte die Sperrung.
Die Systeme sahen hier eine Gefährdung, eine menschliche Prüfung gibt es nicht. Das Google-Konto ist gesperrt, der Nutzer chancenlos. Google zu erreichen, das Problem aufzuklären, man steht alleine da. Und möglicherweise für immer. Es kann aber auch andere Gründe für eine Sperrung geben, die nicht so direkt mit Google-Apps zusammenhängen.
Derzeit berichtet ein Nutzer via reddit, dass er erstmals die Funktion nutzte, sein WhatsApp-Konto mit allen Chats und Medien bei Google Drive zu sichern. Er wollte auf ein neues Android-Handy wechseln. Nutzt man hier die unverschlüsselte Variante der Sicherung, kann Google die hochgeladenen Daten einsehen und analysieren.
Das ist wohl beim entsprechenden Fall passiert. Noch während des Uploads bekam der Nutzer die Meldung, dass er „schädliche Inhalte“ auf sein Google-Konto hochgeladen hat. Damit verstößt der Nutzer gegen die Richtlinien von Google, das Google-Konto wird sofort gesperrt.
Er hat nun das Problem, welches auch anderen bereits widerfahren ist. Gegen die Sperrung hat man keine Chance, es gibt quasi keine Ansprechpartner für normale Nutzer. Der Nutzer aus Chile sei sogar in ein weit entferntes Google-Büro gefahren, das sich als leeren Meeting-Raum herausstellte.
Man muss sich bewusst sein, dass Google-Computer lesbare Daten analysieren, die von Nutzern in die Cloud hochgeladen werden. Damit schützt sich Google selbst davor, eine Plattform für illegale Inhalte zu sein. Für Nutzer kann das ein Problem werden, wenn diese Analyse falsch läuft.
Denkt daran, wenn ihr Google-Dienste (oder die vergleichbarer Konzerne) für alles im Netz verwendet und den Zugriff darauf verlieren könntet. Jedes „lustige“ Foto in einem WhatsApp-Gruppenchat kann das Ende bedeuten, wenn es von den Computern in der Cloud falsch analysiert wird.
Das Problem wird umso größer, wenn ihr Google Drive oder andere Dienste intensiv und ohne weitere Sicherung nutzt. Es gibt keinen Zugriff mehr auf eure Daten. Der Nutzer beschwert sich außerdem darüber, dass er für Google Drive weiterhin bezahlen muss.
Genau so setzt man Selbstzensur um.