Der deutsche Markt für Automobilzulieferer schrumpft gerade mächtig ein. Während viele der Politik die Schuld in die Schuhe schieben wollen, wird das Problem aber eher darin vermutet, dass viele den anstehenden Wandel komplett verschlafen oder ignoriert haben. Heute baut jeder Autohersteller eigene Elektroautos, aber viele Zulieferer gibt es bereits nicht mehr.
Vitesco, ein Unternehmen für „effiziente Technologien für die Elektrifizierung aller Fahrzeuge“ berichtet, dass es vor einigen Jahren noch äußerst schwer war, Investoren für die eigenen Ideen zu finden. „Niemand hat daran geglaubt“, sagt Vitesco-Chef gegenüber FT. Gemeint ist die damalige Haltung der Automobilbranche gegenüber anstehenden Ära der Elektroautos.
In den letzten 3 Jahren bis 2023 hat sich die Anzahl der Tier-1-Zulieferer von 700 auf rund 615 verkleinert, zugleich sind 30.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Schwierigkeit, die es zu meistern gilt, ist das Halten der Marktanteile bei Verbrennern und die gleichzeitige Investition in Elektroautos. Verluste im Bereich der Elektroautos sind derzeit nicht unüblich. Neue Produkte werden erst später Geld abwerfen.
Die heutige Vermarktung neuer Automodelle auf Basis ihrer Software-Funktionen und nicht mehr aufgrund ihres Hubraums, stellt einen deutlichen technologischen Wandel dar. Weg von der deutschen Spezialität zu einem Sektor, in dem sich Deutschland naturgemäß extrem schwer tut. Deshalb gehen Marktanteile im Bereich der Automobilzulieferer immer mehr nach China. Es ist einfach ungesund, sich der Zukunft zu verschließen.
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