Immer wieder steht bei Elektroautos die Frage nach günstigeren Modellen im Raum, die schon für 25.000 Euro oder noch günstiger zu haben sind. Und auch Volkswagen sieht sich dieser Frage immer wieder ausgesetzt, denn der Name des Konzerns trägt eigentlich eine ganz bestimmte Message. Spätestens mit dem Wechsel zu Elektroautos ist das vorbei.
Denn ein Volkswagen müsste ein Auto sein, das sich ein großer Teil der Bevölkerung tatsächlich leisten kann. Schon das Verbrenner-Portfolio macht das nur schwer möglich. Dennoch findet man auf der deutschen VW-Webseite derzeit immerhin fünf aktuelle Fahrzeuge mit einem Preisschild von 20.000 bis 25.000 Euro. Die elektrische ID.-Reihe beginnt jedoch erst bei 40.000 Euro.
Da gewinnt man natürlich nicht gerade den Eindruck, dass die teilweise hart erzwungene Elektromobilität noch etwas fürs breite Volk ist, auch wenn der Name Volkswagen etwas anderes verspricht. Wie sieht es aber in der Zukunft aus, geht ein Elektroauto für unter 25.000 Euro bei der deutschen Marke überhaupt noch? Es sieht schwierig aus.
Der neue ID. 2all kratzt zwar an dieser Grenze, aber startet erst in zwei Jahren. Bis dahin kann viel passieren. Auch Fahrzeuge für rund 20.000 Euro sind angeblich in den Überlegungen, aber da ist noch längst nichts konkret. Was mich daraus schließen lässt, dass Volkswagen diese Preisregionen vielleicht gar nicht erreichen wirklich erreichen möchte.
Volkswagen: Elektroauto-Angebot voll am Markt vorbei
Zuletzt ist man stattdessen immer größer und teurer geworden. Auf den ID.3 folgten 4, 5, Buzz und 7. Volkswagen hat sich wie andere Marken nicht viel darum geschert, dass es auch kleine und günstige Elektroautos braucht. Wenn es um solche Fahrzeuge geht, dann redet VW immer von der weit entfernten Zukunft, jedoch nicht von der Gegenwart.
Dass es kleine und günstige Autos braucht, zeigt ein Blick auf die Top 10 Modelle in Europa aus dem letzten Jahr. Peugeot 208, Dacia Sandero, Volkswagen T-Roc, Fiat 500, Volkswagen Golf, Toyota Yaris und Opel Corsa führen die Ranking der meisten verkauften Automodelle an. Besonders kurios: Der Golf wurde als Topseller sogar abgelöst, das sollte VW doch zu denken geben.
„Der neue ID. 2all kratzt zwar an dieser Grenze, aber startet erst in zwei Jahren. Bis dahin kann viel passieren. Auch Fahrzeuge für rund 20.000 Euro sind angeblich in den Überlegungen…“
Es ist VW. Ein 20.000 E-Auto dieser Marke wird den Komfort einer alten Parkbank und 90 km Reichweite bieten (s. den mittlerweile wegen Erfolglosigkeit eingestellten E-Up). Alles andere kommt Markentypisch extra, so dass am Ende unten auf der Rechnung eine 3 vorne steht.
Wetten, dass?
Spätestens dann, wenn der erste „Chinese“, „Inder“ oder „Rumäne“ einen Kleinwagen mit angemessener Ausstattung und mindestens 200 km Reichweite deutlich unterhalb von 15.000 Euro in den europäischen Märkten verfügbar platziert, ist „Volks“wagen tot. Selbst im bei den Verbrennern recht gewinnträchtigen Segment der oberen Mittelklasse schafft es der Konzern nur noch mithilfe von juristischem Hickhack (wie z.B. dem Streit um einen Buchstaben bei der Modellbezeichnung eines Audi-Konkurrenten von Nio), sich Widersacher (kurzfristig) vom Leibe zu halten.
Wettbewerber Mercedes hat sich gleich vollkommen aus dem Kleinwagenbereich sowie der unteren Mittelklasse verabschiedet und sucht, wie auch Porsche und BMW, sein E-Glück in Preisregionen, die sich kein chinesischer Hersteller jemals zutrauen würde. Der unlukrative E-Smart wurde in ein chinesisch/deutsches Jointventure ausgegliedert und zum Mini-SUV in der Größe eines VW Golf aufgeblasen, ganz so, als wollte man ein Zeichen setzen: „Nein, wir wollen keine Autos an arme Schlucker verkaufen. Wir sind doch ‚Premium’…“
Einzig Opel scheint mit Corsa und Co. am Stellantis-Tropf ganz gut zu überleben.
Ich sehe noch ganz dunkle Zeiten auf die deutschen Automobilhersteller zukommen.
welcher Hersteller verdient denn mit günstigen Volumenmodellen Geld? Auch aus Sicht der Flottenverbrauchsberechnung macht es gar keinen Sinn. Also unterm Strich alles richtig gemacht
Autos werden dich ohne Limit als Firmenwagen verkauft.
würde man dies auf 20000€ begeben müssten die Hersteller Umdenken.