Das will nicht jeder gerne hören, aber VW muss in den kommenden Jahren drastisch sparen. Dabei hat nicht nur die Hauptmarke große Probleme, auch andere Volkswagen-Marken, darunter ganz besonders Audi, sind in Schieflage geraten. Wie andere Hersteller auch, leidet vor allen Dingen das Geschäft in China. Dort hat man es verpasst, gute und passende Elektroautos schnell anzubieten.
Das will man in Deutschland immer nicht so gerne hören, aber der Markt in China ist nunmal sehr wichtig, auch wenn er weit weg ist. Dass das Angebot an klassischen Verbrennern bei VW und Co. überwiegt, ist heute ein besonders großes Problem, denn in China nimmt der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge weiterhin drastisch zu. VW hat daher die „Ertragsperle China“ nach und nach verloren.
Volkswagen-Chef Blume sagte es deutlich, man lebe nicht in einer „Wünsch-Dir-Was-Welt“. Dass VW einfach wieder nur Verbrenner bauen soll, wie es oft in den Kommentarspalten gewünscht wird, ist eben jene fiktive Welt, die für VW und andere Autobauer nach und nach ausstirbt. Woanders eben schneller als hier, doch der Weg ist klar gezeichnet.
Ein weitere wichtiger Punkt: VW hat zu hohe Kosten, gerade in Deutschland sind die Produktionskosten inzwischen viel zu hoch. Ein gutes Produkt würde daran nichts ändern, denn man muss Geld verdienen, doch die Profitabilität ist immer stärker zurückgegangen. „Wir wissen, wo wir hinwollen und was zu tun ist.“, merkte VW-Markenchef Thomas Schäfer an.
In wichtigen Märkten wie USA und China sind die Weichen schon gestellt, mit fruchtbarer Zusammenarbeit dort ansässigen Unternehmen wie Rivian, SAIC und Xpeng. Die Märkte haben sich gewandelt, heute muss der deutsche Autobauer sich den Marktbedingungen anpassen und kann nicht mehr einfach dem Kunden im Ausland seine eigene Vorstellung vom Automobil aufdrücken.