In immer niedrigeren Smartphone-Preisklassen finden wir heute Multi-Kameras. Wo früher immer nur ein einziger Kamerasensor zu finden war, finden wir heute häufig sogar bis zu vier Exemplare vor. Dafür muss der Hersteller keine 900€ aufrufen, wir finden Quad-Kameras jetzt immer öfter schon in Neugeräten von deutlich unter 300€. Aber diese vierfachen Kameras dienen in der Regel nur dem Marketing, dem Nutzer bringen sie reichlich wenig. Schon gar keine Vorteile oder diese eben nur so selten, dass sie nicht wirklich erwähnenswert oder gar ein Kaufgrund sind.
Der neueste Trend ist die Makro-Kamera. Sie dient Aufnahmen aus einer besonders kurzen Distanz von wenigen Zentimetern. Nett, im Alltag aber eher selten zu gebrauchen. Aber diese Kameras kosten wenig. Ich meine, es gibt sogar Aufstecklinsen für ein paar Euro, die normale Smartphone-Kameras für ein paar Billo-Makros „fähig machen“. Genauso wenig nützlich ist der vermeintliche Tiefensensor vieler Smartphone-Kameras, der für Porträtaufnahmen helfen soll. In der Regel verkackt bei vielen günstigeren Geräten die Hardware und Software gleichermaßen, da hilft auch nicht die zusätzliche Kamera.
Viele Kameras verderben den Brei, aber lassen sich gut verkaufen
Wirklichen Mehrwert bieten in der Regel die Ultra-Weitwinkel-Kameras, die für die Hersteller aber auch günstig sind und deshalb heute in jedem Gerät stecken. Unterschiede gibt es hierbei oftmals durch die Software, wie gut sie Bildverzerrungen wegrechnet. Etwas anders ist es hingegen bei den Teleobjektiv-Kameras für optischen Zoom, denn die gehen ins Geld und sind deshalb quasi NIE in der Mittelklasse oder in noch niedrigeren Preisklassen zu finden. Ein echter Zoom ist praktisch, für günstigere Geräte aber einfach zu teuer.
Was unterm Strich bedeutet, dass die Anzahl und Vielfalt der Smartphone-Kameras längst kein Prädikat für Qualität darstellt. Weder für die tatsächliche Bildqualität, noch für den alltäglichen Nutzen der Käufer. Jedenfalls nicht in den unteren Preisklassen. Zoom und Ultra-Weitwinkel, diese Funktionen sollten an Bord sein, wenn man denn mehr als nur herkömmliche Fotos schießen will. Ein ordentliches Porträt regelt im besten Fall allein die Software, wenn sie denn auf Niveau von Google ist.