Tinder hat wie alle Datingplattformen in der aktuellen Corona-Krise ein ganz einfaches Problem: Menschen sollen sich nicht treffen. Zumindest nicht in Person. Doch wenn die Krise in den letzten Monaten etwas gezeigt hat, dann dass es dank der Digitalisierung immer kreative Lösungen gibt.
Corona lässt Tinder-Wachstum schwächeln
Und was läge da näher, als sich Menschen zwar von Angesicht zu Angesicht treffen zu lassen – nur eben durch ihre Smartphone-Bildschirme. Bereits Anfang Mai im Quartalsbericht des Q1 2020 hatte der Mutterkonzern Match Group angekündigt, derlei Features implementieren zu wollen. Jetzt fällt der Startschuss in den USA, Brasilien, Australien, Spanien, Italien, Frankreich, Vietnam, Indonesien, Südkorea, Taiwan, Thailand, Peru und Chile.
Face to Face prioritizes control to help our members feel more comfortable taking this next step in chats if and when it feels right for them. We’ve built a solid foundation, and look forward to learning from this test over the coming weeks. – Rory Kozoll, Head of Trust and Safety Products bei Tinder
Schließlich hemmt die Pandemie Tinders Wachstumskurs merklich. Von 5,9 Millionen zahlenden Nutzern Ende 2019 sind im ersten Quartal gerade einmal 100 Tausend dazugekommen, sodass sie das Quartal mit runden 6 Millionen abschlossen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2019 waren es fast viermal so viele neue Kunden.
Tinder startet Videochat: Konkurrent Bumble längst dabei
Tinder hatte in der Vergangenheit und vor Corona wohl etwas mit dem Videochat experimentiert, aber nie richtig integriert. Währenddessen hat Konkurrent Bumble seit ziemlich genau einem Jahr diesen Weg schon längst beschritten.
Auch wenn beide Parteien vielleicht die gleichen Absichten haben – der Videochat soll doch bitte jugendfrei bleiben, dem müssen die Nutzer vor Start zustimmen. Zudem ist der Videochat nicht von vornherein bei einem Match verfügbar, beide müssen vorher einwilligen. Dass ein Match den Schalter umlegt, löst allerdings keine Benachrichtigung aus, verspricht Tinder.
Der Tinder-Mutterkonzern Match Group will als nächstes Asien erobern
Öffnet Tinder Türen für Belästigung?
Dass Inhalte in Tinder nicht wirklich moderiert werden, hat schon für einige Aufregung gesorgt. Mit diesem neuen Feature, genannt „Face to Face“, scheint sich eine weitere Plattform für Übergriffe zu bieten, schreibt Techcrunch.
How exactly Tinder plans to properly moderate what appears to be a fantastic new solicitation platform remains less clear. In addition, Tinder’s move to embrace video means it could be putting sex offenders in front of the camera. As an investigative report last year from ProPublica found, most of the Match-owned dating apps, including Tinder, were not screening for sexual predators.
Nach jedem Call gebe es die Möglichkeit, diesen zu bewerten, ob sie wieder Face to Face gehen würden. Andererseits bleibt die Option, das Gegenüber zu melden. In jüngster Vergangenheit hat Tinder mit der Verifizierung für alle eine Möglichkeit geschaffen, dass Nutzer mehr oder weniger beweisen können, dass es sich bei ihrem Profil wirklich um ihre Identität handelt.
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