Stets werben die großen Netzbetreiber mit LTE-Geschwindigkeiten von bis zu 500 Mbit/s, doch auf den Geräten der Nutzer kommt in der Regel weit weniger an. Nachweisen will das wieder mal OpenSignal, die laut Handelsblatt im neusten Bericht aufzeigen wollen, dass bei den meisten Nutzern nur bis zu 30 Mbit/s ankommen und dafür oftmals auch recht moderne Geräte nötig sind. Wir stellen uns dabei aber auch die Frage, inwieweit dieses Fass überhaupt aufgemacht werden sollte?
Natürlich ist es ein Problem, wenn die Anbieter mit utopischen Datenraten werben und nur einen Bruchteil liefern können. Das steht mal außer Frage. In der Realität ist das Problem allerdings nicht groß, den meisten Leuten reichen für das Smartphone auch noch unter 20 Mbit/s für nahezu alle mobilen Aufgaben locker aus. Einen Worst Case gibt es nur für die, die mobil arbeiten und sich genau deshalb einen vermeintlich höherwertigen LTE-Tarif angeschafft haben.
LTE hat andere Vorteile, die nur selten beworben werden
Netzbetreiber wehren sich gegen Vorwürfe, die durch den OpenSignal-Bericht entstehen. Dennoch sollte den Leuten besser vermittelt werden, womit sie tatsächlich rechnen können. Und das eine hohe Geschwindigkeit nicht nur vom Netz, sondern auch vom Endgerät abhängig ist. Obwohl die Netzbetreiber sagen, dass andere Messungen höhere Durchschnittswerte ergeben, liegen diese mit 40 bis 70 Mbit/s trotzdem weit unter den beworbenen Werten.
Ich sehe grundsätzlich ein Problem darin, wie schon seit Jahren für LTE bzw. 5G geworben wird. Immer wieder steht die maximal erreichbare Internetgeschwindigkeit im Fokus, doch besonders für Smartphone-Tarife ist das nahezu irrelevant. 4G und 5G haben andere Vorteile, wie die höheren und besser verteilten Kapazitäten, wenn etwa viele Leute einen Funkmast belasten, aber auch die grundsätzlich niedrigere Verbindungslatenz und der heute bessere Netzausbau ganz allgemein.
Wegen der letzten Punkte ist es also auch völlig okay einen LTE-Tarif mit maximal 21, 25 oder 50 Mbit/s abzuschließen.
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