Spotify denkt über kostenpflichtige Podcast-Abos nach (und warum das eine Frechheit ist)

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Unsplash/Markus Spiske

Wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht, die Spotify aktuell seinen Nutzern vorlegt, denkt man offenbar über neue Abonnement-Optionen nach. An die Öffentlichkeit kam das durch Andrew Wallenstein, dem Chef-Analysten des Magazins Variety.

Abgesehen von Duo-, Familien- oder Studi-Tarifen gibt es derzeit nur ein Abo, mit dem man für 9,99 Euro Zugriff auf die komplette Musikbibliothek bekommt. Hinzu könnten Tarife kommen, mit denen man bestimmte Podcast-Inhalte freischaltet.

Keine Musik enthalten: Spotify-Abo nur für Podcasts

Diese Abonnements würden sich auch nur auf die Podcast-Inhalte beschränken und Musik völlig außen vor lassen. Preise zwischen 2,99 Dollar und 7,99 Dollar veranschlagt der schwedische Streamingdienst dafür. Dass man dafür genügend Interessenten finden würde, glaubt Spotify vermutlich auch, da schon 2019 rund ein Fünftel der Nutzung auf Podcasts zurückzuführen war.

Dabei geht es nicht um verschiedene Preise für den gleichen Zugang, hier soll nämlich nochmal gestaffelt werden. Mit einem günstigeren Abo hätte man Zugang zu „exklusiven Interviews und Episoden“, mit einem teureren zu „High Quality Original Content“. Von einem Kombi-Abo, mit dem man Musik sowie alle exklusiven Podcast-Folgen bekommen würde, ist noch nichts zu hören.

Rettet das Musik-Business auch nicht mehr: Spotify plant Preiserhöhungen

Spotify macht natürlich zum jetzigen Zeitpunkt deutlich, dass es noch keine konkreten Pläne hätte, diese Ideen auch tatsächlich umzusetzen. Dem Magazin wuv nach sei das aber nicht ganz unwahrscheinlich, schließlich hat Spotify in letzter Zeit stark in die Podcast-Sparte investiert.

Für besonders großes Aufsehen hatte zum Beispiel der 100 Millionen Dollar schwere Deal gesorgt, mit dem sich Spotify den nicht ganz unumstrittenen US-Talker Joe Rogan eingekauft hat.

Spotify zahlt für Podcasts? Na Rogan!

Aber zur eigentlichen Problematik: Auch wenn der Name gleich ist, mit dem eigentlichen Sinn von „Podcasts“ hat das, was du bei Spotify hören kannst, nur wenig zu tun. Denn Podcasts kommen aus einem freien Ökosystem und sind eigentlich per se kostenlos.

Als Podcaster muss man die Eintragung ins Verzeichnis von Spotify beantragen und ist dem dann restlos ausgeliefert. Klar, über Spotify lassen sich unwahrscheinliche Reichweiten erzielen, doch wenn Spotify plötzlich meint, einen Podcast entfernen zu wollen, kannst du nichts dagegen tun.

Spotify: Offline-Musik demnächst auch für Free-Nutzer – allerdings mit Beschränkung

Spotify verdient also schon jetzt einen Haufen Geld mit zahllosen Podcast-Erstellern, die ihre Inhalte kostenfrei zur Verfügung stellen – und keinen Cent davon sehen. Anstatt weiter in ihre exklusiven „Podcasts“ zu investieren, für die die jetzt aufgetauchten Abo-Optionen gültig wären, hätte Spotify auch die Chance, ihre bestehenden Anbieter finanziell in irgendeiner Weise zu belohnen. Wie seht ihr das? 

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2 Kommentare zu „Spotify denkt über kostenpflichtige Podcast-Abos nach (und warum das eine Frechheit ist)“

  1. Über sowas kann man sinnieren, wenn man keine Konkurrenz hat, deren Angebote künftig nicht einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Gerade Apples neue Abomodel sollte Spotify doch Kopfschmerzen verursachen.
    Ist wohl ein zartes Herantasten, um anschließend direkt wieder zurück zu rudern.

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