Speediance Velonix im Test: Der Radtrainer auf höchstem Niveau

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Als Nutzer des Speediance Gym Monster war ich sofort Feuer und Flamme, als Speediance das Velonix vorgestellt hat. Es handelt sich dabei um ein Ergometer bzw. Fahrrad für zu Hause – ein Home Trainer, der stark an einen bekannten Konkurrenten erinnert. Es gibt einen riesigen Bildschirm und wunderschönes Hightech für daheim. Der Preis bewegt sich ebenfalls in derselben Liga – wir sprechen hier von über 2.000 Euro.

Dennoch habe ich mich gefreut, denn ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach guten Alternativen, um zu Hause effektiv Sport zu treiben – platzsparend, aber dennoch mit großer Auswahl. Wenn man bedenkt, dass man mit einem Speediance Gym Monster und einem Velonix Rad bereits extrem viel abdecken kann, und das auf kleinstem Raum, ist das wirklich eine tolle Sache. Die Anfangsinvestition mag hoch erscheinen, aber im Vergleich zu meinen bisherigen monatlichen Kosten im Fitnessstudio – rund 40 Euro – relativiert sich das schnell. Bei einer Nutzungsdauer von mehreren Jahren amortisiert sich so ein Gerät rasch. Ich rechne mit etwa 400 bis 500 Euro pro Jahr an eingesparten Studiokosten – das Velonix ist also eine sinnvolle Ergänzung.

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Was ist dabei, wie ist der erste Eindruck?

Seit einigen Wochen ist das Velonix nun im Testeinsatz bei mir. Aktuell fahre ich quasi täglich damit: mal 45 bis 60 Minuten lange Sessions, mal kürzere 20- bis 25-minütige Kardioeinheiten im Anschluss an mein Krafttraining. Das Velonix zeichnet sich vor allem durch seinen großen Monitor aus, über den man zahlreiche Programme auswählen kann. Man kann frei fahren, Tour-de-France-Etappen simulieren oder geführte Workouts absolvieren – inklusive Traineranleitung. Dazu zählen auch HIIT-Einheiten, in denen man z. B. 20 Sekunden Vollgas bergauf fährt und das im Wechsel mit Pausen. Es gibt eine breite Auswahl an Trainingsprogrammen und in den ersten Wochen sind bereits neue hinzugekommen.

Einige Inhalte sind kostenlos, andere sind nur in der Pro-Version verfügbar – für die dann ein monatlicher Beitrag fällig wird. Zusätzlich kann man auf KI-gestützte Funktionen zurückgreifen, die helfen sollen, das eigene Training auf das nächste Level zu bringen – zumindest laut Herstellerangabe. Ich persönlich habe in den ersten Monaten bewusst auf das KI-Pro-Abo verzichtet, da ich mich über die Jahre intensiv mit Sport und Training beschäftigt habe und genau weiß, was ich brauche.

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Speediance meint es mit der Qualität wirklich ernst – und das zeigt sich nicht nur beim Gym Monster, sondern auch beim Velonix Rad. Schon das Auspackerlebnis ist durchdacht: Das Fahrrad lässt sich direkt im Karton teilweise vormontieren, sodass man es – genügend Platz vorausgesetzt – einfach aufstellen kann, indem man den Karton umdreht. Die Montage ist logisch aufgebaut, es gibt eine gut strukturierte Anleitung, die Teile sind übersichtlich verpackt, und es herrscht kein Chaos beim Auspacken. Das Velonix Rad war innerhalb von fünf Minuten komplett aufgebaut – das war sogar alleine problemlos machbar, sofern man genug Kraft hat, den Karton zu drehen. Alternativ ist eine zweite Person hilfreich.

Steht das Velonix Rad erstmal, wirkt es nicht nur hochwertig, es sieht auch so aus – ein Eindruck, der sich auch in den ersten Trainingseinheiten bestätigt hat. Sowohl der Lenker als auch der Sattel sind in mehreren Richtungen verstellbar, sodass sich das Rad sehr gut an die eigene Anatomie anpassen lässt. Der große Bildschirm ist an einem langen Arm befestigt, der zunächst etwas wackelig wirkt – nach fester Montage aber stabil bleibt.

Ein großer Nachteil ist mir allerdings direkt zu Beginn aufgefallen: Das Velonix Rad lässt sich nicht komplett ausschalten. Es gibt zwar eine Standby-Taste, aber auch dann läuft dauerhaft ein hörbarer Lüfter. Besonders störend ist das, wenn das Rad – wie bei mir – im Homeoffice steht. Die Lösung: Ich habe eine smarte Steckdose zwischengeschaltet, mit der ich das Rad komplett vom Strom trenne. Das ist problemlos möglich, da sämtliche Daten in der Cloud gesichert sind. Auch wenn das Gerät stromlos war, ist es innerhalb weniger Sekunden wieder hochgefahren und direkt einsatzbereit.

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Ein weiterer Punkt: Anfangs gab es kleinere Softwarefehler – etwa konnte ich mich nicht mit meinem Konto einloggen. Diese Probleme hat Speediance aber innerhalb weniger Tage nach meinem Feedback behoben. Auch ein zweiter Fehler wurde schnell gelöst. Das zeigt deutlich: Speediance ist sehr bemüht, in Europa Fuß zu fassen und echte Alternativen zu etablierten Homegym-Geräten anzubieten.

Die Software des Speediance Velonix erinnert stark an die des Gym Monster. Sie ist simpel aufgebaut, klar strukturiert und lässt sich insgesamt sehr gut sowie reaktionsschnell bedienen. Netflix und andere Streamingdienste sind zwar integriert, allerdings nur über eine Browser-Version – und diese startet zunächst in chinesischer Sprache.

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Hier liegt auch einer der größten Kritikpunkte, die ich an der Software von Speediance nach wie vor habe: Die Übersetzungen sind einfach nicht ausgereift. Während die englische Version wirklich gut gelungen ist und eine passende Benutzerführung bietet, ist die deutsche Sprachversion leider immer noch voller Fehler. Teilweise werden falsche Begriffe verwendet, sodass man an einigen Stellen gar nicht richtig versteht, was das Velonix eigentlich von einem möchte.

Deshalb verwende ich die Software weiterhin auf Englisch – sowohl beim Gym Monster als auch beim Speediance Velonix Rad.

Velonix ist das perfekte Rad für jeden Tag

Wie schlägt sich das Velonix also im Alltag? Ziemlich gut, muss ich sagen. Die eingebaute Elektronik und der integrierte Widerstand bieten drei verschiedene Arten der Belastungssimulation: Zum einen durch höhere Trittfrequenz, indem man schlichtweg die Gänge hochschaltet. Zum anderen durch die Simulation von Steigungen bzw. Neigungen. Und schließlich gibt es im Freifahrtmodus die Möglichkeit, klassisches Ergometertraining zu simulieren.

Besonders beeindruckend ist, wie realistisch sich Steigungen anfühlen – sei es 1 %, 2 %, 3 %, 4 % oder mehr. Wer regelmäßig Fahrrad fährt, kennt das Gefühl: Eine Steigung ist anstrengend, aber ebenso kann es anstrengend sein, auf flacher Strecke mit einem hohen Gang zu fahren. Beeindruckend ist beim Velonix, wie unterschiedlich sich diese Belastungen anfühlen – obwohl man zum Beispiel jeweils 200 Watt tritt. Ob auf gerader Strecke im hohen Gang oder bergauf im niedrigen Gang: Das Erlebnis ist komplett verschieden. Genau das macht die Simulation von Tour-de-France- oder Giro-d’Italia-Etappen auf dem Velonix so realistisch.

In eine Etappe kann man auch jederzeit wieder einsteigen:

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Ein kleiner Nachteil zeigt sich allerdings bei diesen Etappen: Es handelt sich dabei lediglich um grafisch dargestellte Strecken – also eine virtuelle Grafik, die Höhenprofile und Steigungen simuliert. Alternativ gibt es aber auch sogenannte Naturetappen, bei denen echte Videoaufnahmen abgespielt werden – etwa eine Strecke rund um einen See, entlang eines Flusses oder durch eine Stadt. Diese Videos wirken je nach Aufnahmequalität mal flüssiger, mal etwas ruckeliger. Das beeinträchtigt den Realismus – für mich persönlich ein Kritikpunkt. Ich finde, die Geschwindigkeit im Video passt oft nicht zur tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit, was das Erlebnis etwas verfälscht. Meine Frau hingegen mochte diese Strecken – hier gehen die Meinungen also auseinander.

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Ich persönlich nutze meist den Freifahrtmodus. Währenddessen absolviere ich mein Zone‑2‑Training, höre Podcasts oder arbeite sogar parallel, indem ich Artikel einspreche oder andere Aufgaben erledige.

Zur langfristigen Qualität des Velonix kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließende Aussage treffen – dafür nutze ich das Fahrrad einfach noch nicht lange genug. Anders sieht es beim Gym Monster aus, das bereits einige Monate vor dem Velonix in Deutschland erschienen ist und bei mir schon seit vielen Monaten regelmäßig im Einsatz ist – zwei-, drei- oder sogar viermal pro Woche.

Natürlich zeigt das Gym Monster nach dieser Zeit den ein oder anderen kleinen Kratzer – das lässt sich kaum vermeiden, schließlich arbeitet man hier mit Metallkomponenten, die gesteckt, geschoben und regelmäßig beansprucht werden. Trotzdem kann ich nach dieser langen Nutzungszeit klar sagen: Die Verarbeitungsqualität von Speediance ist wirklich hoch. Der erste hochwertige Eindruck direkt nach dem Auspacken hat sich über die Zeit hinweg bestätigt.

Daher gehe ich davon aus, dass sich beim Velonix ein ähnliches Bild ergeben wird – auch wenn die Langzeiterfahrung hier noch aussteht.

Wie fährt sich das Velonix also im Alltag? Für mich als Anfänger, der sich kurz vor dem Velonix ein Airbike mit einem sehr großen und weichen Sattel zugelegt hatte, wirkte der schmale und recht harte Sattel des Velonix zunächst etwas abschreckend. Doch spannend war: Nach zwei, drei Tagen hatte ich mich bereits daran gewöhnt. Der Sattel ist inzwischen kein Störfaktor mehr – im Gegenteil: Durch seine schmale Bauform gibt es keine Druckstellen, und auch schnellere Sessions lassen sich problemlos absolvieren. Hohes Tempo im Sitzen ist damit sehr angenehm möglich.

Gangschaltung:

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Anzeige der Leistungszone per LED und weitere Wahlhebel für Steigung:

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Das Fahrgefühl mit dem Velonix ist für mich überraschend realistisch – fast wie auf einem echten Fahrrad. Man kann schnell oder entspannt fahren, Anstiege oder Abfahrten simulieren – alles fühlt sich authentisch an, zumindest so realistisch, wie es mit einem Indoorbike im Büro eben möglich ist. Wer noch mehr Realismus möchte, kann sich einen Ventilator für Gegenwind hinstellen oder das Fenster öffnen – aber auch so übertrifft das Velonix in meinen Augen viele klassische Ergometer aus dem Fitnessstudio deutlich.

Pulssensor meiner Uhr: Daten überraschend leicht übertragen

Tatsächlich kann man einen Sensor mit dem Rad verbinden. Dafür muss eure Uhr zum Beispiel, ich nutze die Garmin Venu 3, die Fähigkeit haben, den Puls per Bluetooth weiterzugeben. Wenn ich am Smartphone die Bluetooth-Verbindung deaktiviere, funktioniert das mit meiner Venu 3 tatsächlich innerhalb von wenigen Sekunden. So wird mein Puls von der Uhr an das Velonix Rad weitergeleitet. Funktioniert tadellos und bringt mir den Vorteil, dass ich neben allen anderen Daten auch den Puls direkt auf dem Bildschirm des Rads sehe. Sehr praktisch.

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Speediance hat von Beginn auch Verbindungen zu anderen Apps drin, darunter natürlich Strava. Was bei mir bei Speediance jedoch weiterhin fehlt, ist eine Verbindung zu Health Connect von Android. Das vernachlässigen viele App-Entwickler immer noch sträflich und sind bei Apple üblicherweise besser aufgestellt.

Statistiken direkt am Velonix lesbar, aber auch in der Telefon-App:

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Fazit: Neues Level für mich dank dem Velonix

Das Velonix hat bei mir sogar etwas geschafft, das bisher noch kein anderes Gerät bewirken konnte: Ich habe echte Freude am Radfahren entwickelt. Zwei-, drei-, vier- und mittlerweile sogar fünf Trainingseinheiten pro Woche sind zur Routine geworden. Das Velonix hilft mir enorm, meine sportlichen Ziele zu erreichen. Es ist durch seine hochwertige Verarbeitung ein perfektes Tool für den Alltagssport – ideal, um sich auch mal spontan 20 Minuten zu bewegen, vor allem an Regentagen oder wenn man durch familiäre Verpflichtungen – wie bei mir mit kleinem, öfter mal krankem Kind im Winter – nicht ausreichend vor die Tür kommt.

Für mich erfüllt das Velonix exakt den Zweck, den ich mir als Ergänzung zu meinen Krafttrainings-Einheiten erhofft hatte. Die Statistiken sprechen für sich: Die gefahrenen Kilometer (fast 400 im ersten Monat) und absolvierten Einheiten zeigen, wie begeistert ich vom Velonix bin – und dass ich nicht nach ein paar Tagen aufgegeben habe. Ganz im Gegenteil: Ich freue mich auf die kommenden Wochen und Monate. Gerade in meiner aktuellen Diätphase, in der ich meinen Körperfettanteil bis zum Sommer weiter reduzieren möchte, ist das Velonix ein echter Gamechanger. Es unterstützt mich perfekt dabei, mein gesetztes Ziel zu erreichen.

Speediance Velonix

Speediance will es mit dem bekanntesten Radtrainer der letzten Jahre aufnehmen und hat mit Velonix einen hervorragenden Heimtrainer veröffentlicht.

Bewertung des Redakteurs:
4.5

Vorteile

  • hohe Qualität
  • vielseitiges Radtraining
  • hoher Spaßfaktor
  • wenig Platzbedarf

Nachteile

  • sehr teuer
  • Software hat Luft nach oben

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