So teuer ist E-Auto fahren wirklich: ADAC-Kostenvergleich überrascht teilweise

BMW-iX22

Wer mit dem Gedanken spielt, jetzt auf ein Elektroauto zu wechseln, wird wahrscheinlich den Taschenrechner rausholen. Nach dem Auslaufen der staatlichen Förderprämie für Privatkäufe ist die Preisfrage wichtiger denn je geworden, berichtet der ADAC und macht mehrere Beispielrechnungen auf. Man hat dafür die Kosten von E-Autos, Benzinern und Dieselfahrzeugen verglichen – bei BMW geht das mit demselben Modell.

Klar ist: Elektroautos sind in der Anschaffung oft teurer als vergleichbare Verbrenner. Die Batterie ist noch recht teuer, auch wenn die Preise sich langsam annähern, kann noch nicht von Preisparität gesprochen werden. Ein weiterer Punkt: Die Preise für Benzin und Diesel sind aktuell wieder recht moderat. Öffentliches Laden an der Ladesäule wird hingegen immer teurer.

Vergleichsgrundlage ist immer eine Vollkostenrechnung, die neben dem Listenpreis auch sämtliche Betriebs- und Wartungskosten bis hin zum Wertverlust – dem größten Posten – berücksichtigt.

Ein Beispiel, das aktuell leider nicht für den E-Antrieb spricht: Der elektrische BMW iX2 kostet knapp 50.000 Euro und 72,7 Cent pro Kilometer. Die Benziner- und Dieselvarianten des X2 sind günstiger in der Anschaffung (rund 2.000 Euro) und außerdem im Unterhalt (ab 68 Cent pro Kilometer).

Es gibt aber auch Ausnahmen. Der elektrische Mini Countryman ist im Vergleich zu seinen Verbrenner-Brüdern sogar günstiger. Er kostet 56,1 Cent pro Kilometer, während Benziner und Diesel über 60 Cent liegen. Der Kaufpreis ist nahezu gleich, die Fahrleistung hat laut ADAC kaum unmittelbar Auswirkungen auf die Kosten. Da lohnt also der Vergleich je nach Fahrzeugmodell zu machen.

Worauf kommt es also an? Der Kaufpreis und der Wertverlust spielen eine große Rolle. Hier haben Verbrenner oft die Nase vorn. Aber: Dein persönliches Ladeprofil ist ebenfalls entscheidend. Lädst du hauptsächlich zu Hause mit günstigem Strom oder sogar kostenlos beim Arbeitgeber, kann das Elektroauto schnell sehr viel günstiger werden. Wer häufiger öffentlich und am Schnelllader lädt, muss deutlich mehr zahlen.

Im Vorteil ist vor allen Dingen der Kunde, der selbst laden kann, was der größte Vorteil von Elektroautos ist, wenn es um den Bezug der notwendigen Energie geht. Strom kann man im besten Fall sogar selbst erzeugen, das sieht bei Brennstoffen schon etwas anders aus.

Die komplette Rechnung gibt es beim ADAC zum Nachlesen.

23 Kommentare zu „So teuer ist E-Auto fahren wirklich: ADAC-Kostenvergleich überrascht teilweise“

  1. Thomas Höllriegl

    Wie leider üblich, wird der Schaden, den das verbrennen fossiler Stoffe verursacht, nicht mit eingerechnet. Sonst wäre jede weitere Rechnung überflüssig.

      1. Herr Fleischer war doch Nett‼️
        Er war eben nur politisch Unkorrekt
        und Ehrlich!
        Was in Deutschland,
        leider so nicht mehr gerne gesehen wird.

    1. Na ja, wenn man aber erst einmal versteht, dass die fossilen Brennstoffe ja nun einmal unweigerlich sowieso irgendwo verbrannt werden, weil eben die Länder mit Öl und Gas es auch fördern und verkaufen (müssen) und sie selbst oder andere es kaufen und verbrennen, dann wird einem, sofern man diese Tatsache zu akzeptieren bereit ist, klar dass Elektroautos nur eine zusätzliche, enorme Umweltbelastung sind. Kann aber sein, dass in 10 oder 20 Jahren die Technologie soweit ist, dass es eben Quatsch ist, Verbrenner zu fahren. Das hat aber in jedem Fall keinen Zusammenhang mit dem Weltweiten Co2 Ausstoss.

    2. Viel wichtiger wäre es, die Kriege in Israel, Syrien und der Ukraine zu beenden, denn die Panzer etc. fahren schließlich nicht mit Wasser. Vom Habeckschen GasFracking wollen wir überhaupt nicht erst anfangen zu diskutieren.

  2. Ich habe keine Ahnung wie diese Berechnung entsteht.
    Wertverlust ist eine zu große Glaskugel für beide Antriebe. Leasing Raten sind vergleichbar. BMW X1 u. IX1 Beide ca. 360€ Rate. Stromkosten 44cent x 18kWh = 7,92€/100km. Diesel 1,58x6l = 9.48€, Benzin 1,75x7l = 12,25€. Steuer und Versicherung für E-Auto wesentlich günstiger. Service für E-Auto ca 50% vom Verbrenner. 🤔

    1. Danke – ich habe das Gefühl daß beim ADAC die eAutos alle mit den Stromkosten an öffentlichen Schnellladesäulen gerechnet wurden. Das ist vergleichbar, wenn Verbrenner nur an den Autobahn-Raststationen für 20 ct/l Mehrpreis getankt würden.

      Dabei können die laufenden Kosten für eAutos durch Laden mit Hilfe der eigenen Solaranlage auf 0 bis 8 ct/kWh gedrückt werden.

      Bei mir sind die Inspektionskosten sogar deutlich günstiger als 50 Prozent – mein letzter Verbrenner hat noch vor der Inflation das dreifache in der Werkstatt gekostet. Reparaturen können aktuell beim Vergleich von Neuwagen außen vor gehalten werden.

      Den Klimaimpact von Panzern und Krieg kann ich nicht beeinflussen, deshalb mache ich da etwas, wo ich es selbst in der Hand habe. Das ist mir z.B. bei der individuellen Mobilität möglich. Wenn ich etwas an den Kriegen ändern könnte würde ich es machen. Aber die verschiedenen Kriege als Grund gegen Klimaschutz heranzuziehen ist Themaverfehlung!

  3. Und wer zahlt die entgangene Energiesteuer bein E-Auto. Beim Verbrenner wird sie über die Kraftstoffsteuer eingetrieben, das E-Auto zahlt nichts, wird dadurch quasi subventioniert?

    1. Die Stromsteuer beträgt etwa 2 Cent pro Kilowattstunde, zzgl. USt. Bei einem gemittelten Verbrauch von 20 kWh/100 km zahlt ein Elektroautofahrer somit etwa 50 Cent/100 km.

  4. Wie immer viel Stammtisch und Meinung in den Kommentaren, vermutlich von den immer ewig gestrigen! Lohnt nicht. Genieße eh lieber schweigend…

    Immer weiter ins Verderben! Ökologisch wie ökonomisch. Aber kann uns ja allen egal sein. 50 Jahre wird es bestimmt noch gut gehen 🤷‍♂️

  5. Horst Peter Kalweit

    Für mich sind die höchsten Kosten, die werkstattgebundenen Kosten von Elektroautos. Auch Garantie und Kulanz sind z.B. für Stellantis aber auch für alle anderen Marken Fremdwörter geworden und Reparaturkosten an deren Autos exorbitant teuer im Vergleich zu Verbrennern, auch wenn es mit „Elektro“ nichts zu tun hat. Freie Werkstätten für Elektroautos wären bei meiner schlechten Erfahrung mit den „Marken“, für mich das Wichtigste überhaupt.
    Stellantis hat es bis heute nicht geschafft (oder gewollt?) das Radio meines Fiat 500e zu reparieren. Auf die sogenannte Kundenbindung durch den elektronischen Datenaustausch habe ich auch keine Lust mehr. Reine Abzockerei der Marken. Bei meinem „nachhaltigen BMW I3“ wurde die komplette Heckklappe für 1500 Euro gewechselt, nur weil das „geklebte Designglas“ gebrochen war. Nach zwei Elektroautos überlege ich ernsthaft mir wieder einen „einfachen“ Diesel, aber nicht von einer Prämiummarke, zu kaufen.

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