Smart Speaker mit Google Assistant, Alexa oder vielleicht sogar Siri können praktisch sein und unseren Alltag erleichtern. Sei es, um mit fettigen Fingern beim Kochen mal eben einen Timer einstellen zu können, sich über das Wetter zu informieren oder den Einkaufszettel zu pflegen, wenn einem gerade etwas Wichtiges einfällt.
Doch dass die Technik von heute zu noch so viel mehr in der Lage ist, stellen Wissenschaftler regelmäßig unter Beweis. Forscher der University of Washington haben sich gefragt, wie bereits existierende Smart Speaker zu etwas Nützlicherem eingesetzt werden könnten als nur zum Anschalten von Musik oder dem Stellen eines Weckers, heißt es in einem Artikel der Washington Post.
So checkt ein Smart Speaker deinen Herzschlag
Und jetzt wird es ein bisschen abgefahren. Ein AI-gesteuertes System basierend auf Sonartechnik kann nämlich die Vibrationen aufnehmen, die von der Brustwand erzeugt werden. Dadurch könnten Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag frühzeitig erkannt werden. Mit einem ähnlichen Feature wirbt beispielsweise auch die Apple Watch.
Konkret werden Audiosignale in den Raum geworfen, die für den Menschen unhörbar sind. Der Schall, der wieder beim Lautsprecher ankommt, wird anschließend analysiert, um Herzschläge als solche zu erkennen. Ein zweiter Algorithmus berechnet dann die Zeit zwischen zwei Schlägen.
Natürlich funktioniert das nicht auf unbegrenzte Entfernung und ist nur für stichprobenartige Checks gedacht. Man muss sich innerhalb von zwei Fuß, also rund 60 Zentimetern um den Smart Speaker aufhalten – zumindest mit der Entwicklerversion von Alexa in einem Low-Quality-Speaker, wie ihn die Wissenschaftler benutzt haben. Mit Mainstream-Devices seien auch größere Entfernungen denkbar.
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Das ist längst nicht das Ende der Fahnenstange
Dabei ist das Projekt gar nicht mal so jung. Schon 2019 begannen die Forscher mit der Entwicklung, wurden durch die Corona-Pandemie jedoch aufgehalten. Ende letzten Jahres forschten sie weiter und testeten das System an 26 gesunden Menschen und 24 Patienten im Krankenhaus. Verglichen mit einem echten EKG seien Unterschiede von „keiner medizinischen Relevanz“ herausgekommen.
Grundsätzlich wäre diese Technologie mit den Lautsprechern, wie sie heute schon in Wohnungen stehen, per Software-Update möglich. Eine Genehmigung könnte jedoch noch ein paar Jahre dauern. Bereits in einem Freigabeprozess befinden sich Algorithmen, die Herzstillstände und die Atmung von Babys überwachen. Als nächstes wollen sich die Wissenschaftler dem Erkennen von Schlafapnoen mit Smart Speakern annehmen.
(via)
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