Skandalös oder sinnvoll? Eigene Autobahnspur für Elektroautos gefordert

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland stagniert, und die Automobilindustrie sucht nach Lösungen. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic hat nun innovative Vorschläge zur Förderung der E-Mobilität gemacht, die über klassische Kaufprämien hinausgehen. Für einige „Freiheitsliebende“ und „typisch deutsche Autofahrer“ ist das jedoch fast schon eine skandalöse Forderung.

Nedeljkovic plädiert für Privilegien wie bevorzugten Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eigene Fahrspuren auf Autobahnen für E-Autos. Er argumentiert, dass solche Vorteile die Attraktivität von Elektrofahrzeugen steigern könnten, ohne dauerhaft auf Kaufprämien zu setzen.

Besitzer von Elektroautos sollen für den Alltag mehr Privilegien erhalten

Diese Vorschläge kommen zu einer Zeit, in der die Verkaufszahlen von E-Autos in Deutschland rückläufig sind. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden laut Verband der Automobilindustrie (VDA) nur rund 319.300 Neuzulassungen von Elektro-Pkw registriert – ein Rückgang um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wobei ausgerechnet BMW derzeit auffallend positiv abschneidet.

Nedeljkovic äußert auch Zweifel am EU-Plan, ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Er hält dieses Ziel für „kaum umzusetzen“ und schlägt vor, alternative Wege zur Förderung der E-Mobilität zu finden.

Aus Sicht der Hersteller sind solche Forderungen natürlich sinnvoll. Aber sie würden auch zur Spaltung der Gesellschaft beitragen. Besser Parkplätze, eigene Fahrspuren und ähnliche Vorteile sind schlicht und ergreifend unfair, denn der Wechsel auf ein Elektroauto ist für viele allein durch den eigenen Geldbeutel noch nicht darstellbar. Es fehlt an kompakten E-Autos für kleines Geld, das ist eben auch ein Fakt.

Würdet ihr ein Elektroauto kaufen, wenn ihr die erwähnten Privilegien garantiert bekommen würdet?