Das europäische Verbraucherschutznetzwerk CPC hat neue Richtlinien für den Umgang mit virtuellen Währungen in Videospielen vorgelegt. Die Vorgaben sollen vor allem Kinder und andere vulnerable Nutzergruppen besser vor irreführenden Kaufanreizen schützen.
Zentrale Forderung ist mehr Transparenz bei den tatsächlichen Kosten: Auch wenn mit Spielewährung bezahlt wird, müssen die realen Geldbeträge klar erkennbar sein.
Jetzt unseren WhatsApp Newsletter-Kanal abonnieren!Mehrfache Umrechnungen zwischen verschiedenen virtuellen Währungen, die den eigentlichen Preis verschleiern, sind künftig untersagt. Auch dürfen Spiele-Anbieter Nutzer nicht zwingen, mehr virtuelle Währung zu kaufen als für den gewünschten digitalen Inhalt nötig ist.
„Die Verwendung von Spielewährungen führt zu einer psychologischen Entkopplung vom realen Geldwert und damit oft zu höheren Ausgaben“, heißt es in dem Dokument. Besonders Kinder seien anfällig für solche Mechanismen. Spiele, die sich nicht ausschließlich an Erwachsene richten, müssen daher standardmäßig Ausgaben mit echtem Geld blockieren.
Auch das Widerrufsrecht wird gestärkt: Verbraucher können innerhalb von 14 Tagen vom Kauf virtueller Währung zurücktreten, solange diese nicht genutzt wurde. Dies gilt auch für digitale Inhalte, die mit Spielewährung oder persönlichen Daten bezahlt wurden.
Die neuen Vorgaben haben bereits erste Konsequenzen: Die schwedische Firma Star Stable Entertainment muss sich wegen ihres Pferde-Spiels „Star Stable Online“ vor den Behörden verantworten. Der Vorwurf: Das speziell an Kinder gerichtete Spiel setze unlautere Methoden ein, um zum Kauf virtueller Währungen zu drängen.
Die Richtlinien basieren auf geltendem EU-Verbraucherrecht und sind für alle Anbieter bindend. Besonders im Fokus stehen dabei Spiele, die gezielt auf zahlungswillige „Whale“-Spieler setzen – hier sehen die Behörden eine mögliche Ausnutzung von Spielern mit Impulskontrollproblemen.
Die am 21. März 2025 vorgestellten Prinzipien sind keine neuen Gesetze, sondern Leitlinien zur Anwendung des bestehenden EU-Verbraucherrechts auf virtuelle Spielewährungen. Wie der Fall Star Stable zeigt, dienen sie den Behörden dabei als Orientierung, um gegen problematische Praktiken vorzugehen.
via ifun