Die Entwickler-Community hinter Android ist in den letzten Jahren derart gewachsen, dass davon auch ein paar anfangs kleinere Gruppen extrem davon profitiert haben. Darunter ist auch das Team der CyanogenMod rundum Gründer Steve Kondik, welcher eben auch bekannt als Cyanogen ist. Er hat die auf dem Android-Quellcode aufbauende Firmware bzw. das Team darum geprägt und auch überhaupt ins Leben gerufen, inzwischen ist es das wohl größte Team für Custom ROM und durfte vor Kurzem über eine Million aktive Installation feiern. Allein auf dieser Seite sind 56 Geräte gelistet, welche offiziell eine Firmware von Cyanogen entwickelt bekommen bzw. dessen Nutzer den Download, was schon eine enorm beeindruckende Zahl ist.
Gründer Kondik stellte sich jetzt in einem Interview bei RootzWiki, einer neuen und ziemlich beliebten Anlaufstelle für „freie“ Android-Entwickler oder einfach nur Devs (Abk. von Developer) genannt, einigen Fragen zu Android und der eigenen Arbeit. Kondik hat es inzwischen ohne Studium oder Ähnliches allein durch die Entwicklung der CyanogenMod und selbst angelernter Programmierfähigkeiten zu einem Job bei Samsung geschafft. Begonnen hatte sein Android-Werdegang bereits mit dem ersten offiziell verfügbaren Android-Gerät, dem Google G1 alias HTC Dream, bei welchem er sich erstmals mit dem Kernel von Android vertraut machte und recht schnell das Interesse daran wuchs.
Kondik ist trotz seines Jobs bei Samsung nach wie vor bei der CyanogenMod aktiv, sodass er über einige Veränderungen und Neuerungen der CM9 sprechen konnte. Die neuste und zugleich neunte Version der CyanogenMod, welche auf Ice Cream Sandwich basiert, hat derzeit vor allem Probleme bei Dingen wie Grafiktreibern, für welche man nun sogar auf die Hilfe von Google angewiesen ist. Ein Beispiel für die eklatanten Veränderungen in Android 4.0 ist auch, dass die Engine um Themes im System ändern zu können komplett neu geschrieben werden muss. An sich wird die CM9 laut Kondik aber im Gesamten etwas klarer strukturiert, alles wird dann an seinem Platz zu finden sein, wo es auch hingehört. Auch zur Idee eines eigenen Appstores wurde Kondik befragt, hierzu äußert er zwar seine Begeisterung für diese gute Idee, kann sich die Umsetzung aber nur schwer vorstellen. Denn ein Problem sei die Überwachung, da ein offener Appstore ein zu leichtes Ziel für Malware wäre und zudem sieht auch nicht den Grund dahinter, warum Root-Apps zwingend einen eigenen Appstore benötigen.
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Kondik gab letzten Endes auch ein paar Tipps weiter, für den Nachwuchs der Entwickler-Community. Hier rät er zwar zur Offenheit bzgl. der eigenen Programmierarbeiten, man sollte aber dabei nicht die entscheidenden Teile veröffentlichen, welche den eigenen Stil verraten bzw. die eigene Arbeit letztendlich zu etwas Besonderen machen. Die Veröffentlichung von Algorithmen, Frameworks usw. wie etwa auf Github ist hier ein wichtiger Bestandteil, um sich in der Community einen Namen zu machen und auch von dieser bei der eigenen Arbeit profitieren zu können. Auf die Frage hin, in welche Richtung sich Android entwickeln wird, sieht Kondik die baldige Verschmelzung mit Chrome OS und die Verbreitung des Betriebssystems in weitere Bereiche wie Kühlschränke, vermehrt auf Geräten wie Digitalkameras und auch Desktop-Computern.
Zur Konkurrenz wie MeeGo, Tizen und Co. hatte Kondik auch eine ganz eigene Meinung. Allerdings nickte hier förmlich nur ab und meint lediglich nur, dass die entsprechenden Hersteller derart viel „spezielle Dinge“ bringen müssten, um das überhaupt jemand „einen Scheiß“ auf diese Systeme gibt. Es muss eine große Infrastruktur um diese Betriebssystem aufgebaut werden, ohne welche sie gar keine Chance haben, Nokia ist beispielsweise mit MeeGo genau die falschen Wege gegangen. [via]
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