Reolink hatte gerade seine Argus 2 vorgestellt, wir derweil in den letzten Monaten das erste Modell der drahtlosen Kamera bei uns im Test. Nach langer Wartezeit folgt nun also der Bericht dazu. Grundsätzlich ist die Argus für alle interessant, die eine Sicherheitskamera dort anbringen wollen, wo man keinen Strom zusätzlich bereitstellen kann. Aber zugleich wollen wir auch direkt erwähnen, dass die Argus natürlich nicht für dauerhaftes Streaming geeignet ist.
Einsatzzweck: Drahtlose Positionierung zur Überwachung von Bewegungen. Sinnvoll im Ladengeschäft zwischen den Öffnungszeiten zum Beispiel- oder auch für die eigene Wohnung. Wir hatten die Reolink teilweise im Hamsterstall getestet, um ein paar kurzweilige Aufnahmen des nachtaktiven Tiers zu bekommen. Aber neben Aufzeichnungen, die lokal auf der eingelegten Speicherkarte abgelegt werden, kann man auch immer live in die Kamera schauen und gemeldete Bewegungen prüfen.
Die dafür erhältliche Android-App ist leicht verständlich und logisch aufgebaut, schon die Einrichtung ist mit dem Scan des abgedruckten QR-Codes ziemlich einfach. Ihr müsst nur das WLAN hinterlegen, ein Zugriffspasswort für die Kamera festlegen und fertig. Nun lassen sich noch diverse Details konfigurieren, wie etwa die Bewegungserkennungen samt Zeitplan, Benachrichtigungen (Mail, App) und andere Feinheiten.
Nachteile? Gibt es. Die Reolink Argus ist im Zweifel schnell außer Gefecht. Sinnvoll ist auf jeden Fall die Einrichtung von Warn-Mails mit Fotos der Cam, denn die microSD ist schnell entnommen und eine alternative Cloud-Anbindung gibt es nicht. Cam aus oder microSD weg? Somit sind auch die Aufnahmen weg bzw. nicht erreichbar.
Im Live-View seht ihr das Bild als Stream, die Qualität kann automatisch gewählt oder vorher manuell festgelegt werden. Bis zu 1080p kann die Kamera, dafür sollten aber natürlich euer WLAN und Upload gut genug sein. Infrarot schaltet ihr auf automatisch, die Bildqualität kann sich m. E. sehen lassen.
Zur Befestigung der Kamera gibt es mehrere Möglichkeiten: Grundsätzlich ist ein Standfuß dabei, der magnetisch an der Kamera hält. Dieser kann direkt an einer Wand befestigt werden, die Kamera hält daran bombenfest. Alternativ hat die Kamera auch ein Stativgewinde an der Unterseite.
Bildqualität
Ein Problem von Kameras dieser Art, insbesondere aufgrund des Weitwinkels, ist die Bildqualität in der Tiefe. Bei fünf bis acht Meter und nicht so einfachen Lichtverhältnissen, kann die Qualität schon stark abfallen und die Erkennung eines Gesichtes schwierig werden. Der Einbrecher müsste also nachts kommen oder relativ an die Kamera heran.
Ein Pro-Tipp wäre: Immer auf aktiviertes Infrarot schalten. Geht bei der Reolink Argus aber leider nicht, Infrarot schaltet sich nur automatisch bei dunkler Umgebung an – dürfte wohl dem Batterie-Betrieb geschuldet sein. Hoffentlich wird da noch nachgeliefert. Auch hat die Kamera einen Bildmodus namens „flüssig“, mehr als 15 Bilder pro Sekunde sind trotzdem nicht drin.
Pro & Contra / Fazit
Pro
- Drahtlos, überall installierbar
- Batterien halten je nach Nutzung mehrere Monate
- App ist schnörkellos und einfach
- Benachrichtigungen per Mail und App
- Infrarot
- Weitwinkel (100 Grad)
- Zuverlässige Bewegungserkennung (bis 9 Meter, 120 Grad)
- Mikrofon + Lautsprecher
- IP65 für Outdoor
- Günstiger Einkauf
Contra
- CR123A ist ein eher unytpisches Batterieformat
- Bildqualität schwankt schwer, nur 15 Frames
- Keine Cloud, nur microSD
- Kein microUSB, kein Akku, Batterie-only
- Infrarot nur automatisch oder aus
- WiFi nur mit 2,4 GHz
Zum Zeitpunkt des Artikels gibt es die Reolink Argus für 100 Euro, die Kamera ist daher verdammt viel Konkurrenz ausgesetzt. Aufgrund der durchschnittlichen Bildqualität lohnt sich eventuell ein Blick auf andere Geräte, die drahtlose Anbindung an die Argus ist allerdings ein großer Vorteil.
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