Qualcomm hat laut Berichten von Android Authority still und leise eine neue Version seines Flaggschiff-Chips Snapdragon 8 Elite mit nur sieben statt acht Kernen auf der eigenen Website gelistet. Der Chip mit der Bezeichnung SM8750-3-AB soll eine günstigere Alternative zum vollwertigen Top-Modell darstellen.
Im Vergleich zum regulären Snapdragon 8 Elite fehlt der neuen Variante einer der sechs Performance-Kerne. Die zwei leistungsstarken Prime-Kerne mit bis zu 4,32 GHz Takt bleiben unangetastet. Auch sonst sind die technischen Daten identisch. Vermutlich handelt es sich um ein Modell mit einem deaktivierten Kern.
Damit dürfte der Sieben-Kern-Chip etwas günstiger sein als die vollwertige Version. Das könnte Smartphone-Herstellern ermöglichen, eine neue Klasse von etwas preiswerteren Flaggschiff-Modellen auf den Markt zu bringen, die trotzdem eine hohe Performance bieten. Konkrete Preise oder erste Geräte mit dem Chip sind allerdings noch nicht bekannt.
Android-Experte Mishaal Rahman scheint schon länger von diesem Chip gewusst zu haben und merkt an, dass es sich beim Sieben-Kerner um eine spezielle Version für Foldables handeln soll, da die Konfiguration weniger Hitze produziere. In Benchmarks seien die Ergebnisse um 2 Prozent (AnTuTu) bzw. 7 Prozent (Geekbench Multicore) niedriger.
Qualcomm soll außerdem an einem weiteren Sub-Flagship-SoC namens Snapdragon 8s Elite arbeiten. Dieser Chip hätte angeblich die gleiche Kern-Konfiguration wie der letztjährige Snapdragon 8 Gen 3, aber niedrigere Taktraten. Er wäre damit noch etwas langsamer als die 7-Kern-Version des Snapdragon 8 Elite und eher für die gehobene Mittelklasse geeignet.
Das Angebot verschiedener Varianten unter identischem Namen könnte allerdings für Verwirrung bei Käufern sorgen. Nicht jeder „Snapdragon 8 Elite“ wäre dann gleich. Smartphone-Hersteller müssten klar kommunizieren, welche Version sie verbauen – und Kunden genauer hinschauen, wenn ihnen das wichtig ist.
Versteht mich nicht falsch: Ob da jetzt ein Kern mehr oder weniger drin ist, spielt für die meisten Nutzer im Alltag vermutlich gar keine Rolle. Die Taktik, verschiedene Hardware unter dem gleichen Namen zu führen, finde ich aber kundenunfreundlich.