Qualcomm-Chips werden angeblich teurer: Chance für die Konkurrenz?

Building shots - Qualcomm Building and Sign

Bild: Qualcomm

Laut einem Bericht auf Weibo scheint der Chip-Hersteller Qualcomm in den letzten Jahren kontinuierlich die Preise für seine Smartphone-Chipsätze erhöht zu haben. Der aktuelle Top-Chip Snapdragon 8 Gen 3 soll demnach mit 200 Dollar pro Einheit ganze 40 Dollar teurer sein als sein Vorgänger.

Für Qualcomm sind die Preiserhöhungen sicherlich gerechtfertigt, da neue Fertigungsverfahren und die Integration immer ausgefeilterer KI-Funktionen hohe Forschungs- und Entwicklungskosten verursachen. Immerhin scheint der neuste Chip sein Geld wert zu sein, wie Benchmarks und Vergleiche mit anderen Optionen unterstreichen. Doch irgendwann könnte der Punkt erreicht sein, an dem die Hersteller von Android-Smartphones die steigenden Kosten nicht mehr mittragen wollen oder können.

Die Unternehmen stehen dann vor der Wahl, entweder die Endkundenpreise ihrer Geräte anzuheben, geringere Margen in Kauf zu nehmen oder auf alternative Chip-Lieferanten umzusteigen – also vor allem MediaTek. Dessen Dimensity-9000-Chipserie hat in den letzten Jahren deutlich aufgeholt und ist mittlerweile nahezu auf Augenhöhe mit Qualcomm.

Laut dem aktuellen Quartalsbericht konnte Qualcomm im ersten Quartal 2024 den Umsatz um 5 Prozent auf 9,94 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn erhöhte sich um 24 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Getrieben wurde das Wachstum vor allem von Chips für Smartphones und Autos.

Dennoch scheint sich die Dominanz von Qualcomm speziell auf dem wichtigen chinesischen Android-Markt dem Ende zuzuneigen. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit stagnierenden Chip-Verkäufen in China. Qualcomm droht hier zunehmend Marktanteile an Wettbewerber wie MediaTek zu verlieren.

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Quelle: Statista

Sollten sich die durchgesickerten Preise für den Snapdragon 8 Gen 3 bestätigen, könnte dies einen Wendepunkt darstellen, an dem sich die Dominanz Qualcomms auf dem Android-Markt dem Ende zuneigt. Noch basieren diese Vermutungen allerdings auf einer dünnen Gerüchtelage, denn die genauen Preise sind nicht öffentlich bekannt und können je nach Abnehmer variieren.

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