Wenn man heute ein Problem mit einem Unternehmen hat, kann man über die Social-Kanäle den sehr kurzen Dienstweg anwenden. Das klappt in der Regel ganz gut. Besser als die meisten Hotlines, würde ich behaupten. Zumindest wenn das Anliegen auch ein wenig Zeit hat. Aber diese Umstände werden immer häufig auch auf eine ziemlich miese Art und Weise ausgenutzt. Wenn nämlich Prominente ihre Anhänger losschicken, um auf anderen Kanälen ihre geballte Macht auszuspielen. Macht bedeutet in diesem Fall einfach eine oftmals unüberwindbare Menge an Kommentaren. Ein Shitstorm. Mit Beleidigungen noch und nöcher. Wegen Lappalien.
Follower-Armeen durchstreifen Kommentarspalten
Jüngst gab es wieder so einen Fall. Ein mehr oder weniger bekannter Rapper wollte sein Problem mit Saturn nach einiger privater Kommunikation lieber über seine Instagram-Story klären. Um schlussendlich seine Fans auf die Hetzjagd zu schicken, nämlich auf die Kanäle von Saturn. Was in diesem Fall noch harmlos ausging. Nämlich mit 7000 Kommentaren, die in erster Linie nur einen Hashtag beinhalteten, kann auch mal anders aussehen. Wie schon erwähnt, mit Beleidigungen, Drohungen und ähnlichen Nachrichten. Ob der Angriff überhaupt gerechtfertigt ist, spielt dann keine Rolle mehr.
Klar, oftmals nur heiße Luft und nicht zwingend ernstzunehmen. Aber häufig genug auch einfach nur beschämend, wie manche ihre Popularität ausnutzen. Für einen kaputten Fernseher, statt für ernsthaft sinnvolle Dinge. Ich kann natürlich niemandem etwas vorschreiben und will das auch nicht probieren, doch manchmal könnte der Verstand schon etwas früher einsetzen. Das gilt aber auch für die angestachelten Follower.
https://twitter.com/ichbinvizzymaus/status/1212713890406121472?s=09
Infokrieg: Mehr als nur kaputte Fernseher
Passend zu diesem Fall gibt es jüngst eine Dokumentation vom Y-Kollektiv. Hier geht es um ein ähnliches Phänomen. Infokrieg. Meist politischer Natur, dennoch vergleichbar. Leute spamen das Internet zu. Mit Fake-News, alternativen Medien, Beleidigungen, etc. Ein weiterer richtig krasser Fall, wenn eine digitale Meute schon Hass entwickelt und nicht loslässt, beschreibt Richard Gutjahr in seinem Blog.
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