Eine längere Zeit habe ich nun jetzt schon hier das PRADA Phone by LG 3.0, ein sperriger Name für ein Designer-Smartphone der ersten Klasse. Zumindest hat es LG geschafft, dass sich das PRADA Phone von der Masse abhebt, das Gehäuse und das Software-Design unterscheiden sich grundsätzlich vom Einheitsbrei da draußen. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass ich kein Fan des Designs bin, Typen wie ich sind aber definitiv auch nicht die Zielgruppe für dieses Gerät, weshalb ich es versuche objektiv zu bewerten.
Die verbaute Hardware gehört sicherlich zum Standard in dieser Preisklasse, wobei ein paar Euro weniger auch in Ordnung wären, so haben wir einen nach One X, Galaxy Nexus und Co. schon fast klein wirkenden 4,3 Zoll Touchscreen mit der hauseigenen Nova-Technologie, welche für besonders viel Helligkeit steht. Direkte Sonneneinstrahlung kann dem PRADA Phone nichts anhaben, es strahlt voll gegen und kann auch im Hochsommer ohne Probleme genutzt werden. Die Reaktion bei Eingaben ist top, LG steht für gute Displays und das spürt man durchweg, auch die Farben wirken knackig und schön bunt.
Die dunkle Seite der Macht
Ich weiß nicht ob das Label PRADA von Darth Vader und Co. bevorzugt wird, doch dieser Eindruck entsteht nicht nur durch das dunkle Gehäuse, sondern auch in der optischen Gestaltung der Software. Soll heißen, wir haben um das Gerät einen dunklen Rahmen, eine schwarze Vorder- und Rückseite, zudem ist die von LG eingepflegte Android-Oberfläche komplett in Schwarz gehüllt. LG kann mich auch hier nur schwer überzeugen, obwohl ich die Idee an sich gut finde, über diese Art und Weise eben sich von der Konkurrenz abzuheben. LG macht alles dunkel, naja, fast alles.
So hüllt man zwar sämtliche Icons in Schwarz und Weiß, auch einige Widgets, setzt die Idee aber nicht konsequent genug um. Sicherlich wäre es auch irgendwie möglich gewesen, die Icons von Google Mail, Google Maps und Co. zu ersetzen. Ergebnis ist also, wir haben ein paar bunte Icons und ein paar dunkle Icons, im Mix leider nicht mehr so richtig hübsch. Mit Hilfe der eigenen Oberfläche ist es möglich, dass man verschiedene „Szenen“ auswählen kann, es gibt in der Benachrichtigungsleiste Schnellzugriffe auf Helligkeit, Bluetooth, WLAN und Co., zudem werden immer die Steuerelemente für den Musikplayer einblendet, auch wenn man keine Musik hört. Möglich ist es in den Einstellungen zudem die Schriftart des Systems zu ändern, man kann das Gerät also stellenweise ohne zusätzliche Apps individualisieren.
Das PRADA Phone im Alltag
Im Alltag schlägt sich das PRADA Phone eigentlich so, wie es mit einem Android-Smartphone in dieser Preisklasse bzw. mit dieser Ausstattung möglich ist. Soll heißen, das Teil ist recht performant und lässt an dieser Stelle eigentlich nichts zu wünschen übrig. Bei der Akkulaufzeit lässt sich wie immer nur schwer eine Aussage treffen, sie ist weder unterirdisch schlecht noch überirdisch gut, ich denke sie liegt im Durchschnitt. Bei stärkerer Nutzung wird der Tag knapp, zumal man hier auch natürlich spürt, dass Gingerbread gerade im Standby noch mehr als Ice Cream Sandwich am Akku zieht, ein zügiges Update auf die aktuellste Android-Version wäre also definitiv zu wünschen.
Immer häufiger kommen heutzutage natürlich Funktionen für den Datenaustausch zum Einsatz und die integrierten Kameras. Auch das PRADA Phone hat derer zwei verbaut, die Frontkamera mit mäßiger Qualität und die rückseitige Kamera mit ganz guter Qualität. Vorteil gegenüber vielen anderen Geräten ist der dedizierte Kamera-Button, dummerweise ist der an der Oberseite des Gehäuses und in meinen Augen damit völlig deplatziert, auch fehlt mir eine Funktion um etwa mittels des Hardware-Buttons das Gerät direkt aus dem Standby in die Kamera-App zu starten. Der Auslöser selbst ist recht fix, es gibt auch einen Touch-Fokus, Live-Effekte vermisst man allerdings.
Etwas nervig finde ich manchmal die zu schnell abschaltenden Front-Buttons, denn ohne Beleuchtung sieht man nicht, welche Taste sich an welcher Stelle befindet. Dummerweise werden die aber meist nach ein paar Sekunden schon wieder dunkel, wenn man das Gerät nur in der Hand hält und gerade mal nichts macht, ansonsten ist die Reaktion bei Berührung aber tadellos schnell.
Fazit
Tja, was soll ich sagen. Das PRADA Phone von LG ist auf jeden Fall ein gutes Smartphone, welches vor allem durch sein Display besticht. Die Optik der Soft- und Hardware muss einem gefallen, ich denke sonst kauft man so ein Gerät auch erst gar nicht. Die Ausstattung ist sehr gut, es bietet immerhin eine 8 Megapixel Kamera + dedizierten Knopf, ein wirklich gutes 4,3 Zoll Display, einen performanten Prozessor, einen NFC-Chip und WiFi-Direct. Tools wie der integrierte Foto-Editor, mehrere hinterlegbare Homescreen und das Backup-Tools runden das Paket ab.
Wer sich also das PRADA Phone eben wegen dem Design kaufen möchte, kann das ruhigen Gewissens tun, LG liefert hier ein gutes Paket für einen etwas zu hohen Preis.
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