Polestar nennt gute Gründe für technischen Rückstand bei seinen Elektroautos

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Polestar ist und bleibt zunächst auf der 400V-Technik bei seinen Elektroautos. Gerade in der Preisklasse der drei Elektromodelle kann das schon mal Fragen aufwerfen, denn die Konkurrenz setzt auf 800V. Bei Polestar ist man davon aber nicht unbedingt überzeugt.

Im Interview redet Lutz Stiegler, der CTO von Polestar, etwas mehr über die Beweggründe. Er hält 800V derzeit ein Stück weit für „Voodoo-Technik“. Ein wichtiger Grund für Polestar, um auf 400V zu setzen, sei etwa der Zugang zum Supercharger-Netzwerk von Tesla.

„Auf diese Weise können wir in Kooperation mit unserem Ladepartner Plugsurfing und unseren Ladetarif Polestar Charge einen Zugang zum Supercharger-Netz von Tesla zu vergünstigten Konditionen anbieten. Das erhöht die Verfügbarkeit an Lademöglichkeiten drastisch. Und da Teslas 400-Volt-Stationen mit höheren Ladeleistungen arbeiten als auf dem CCS-Standard basierende Systeme, hätte eine Investition in ein 800-Volt-Bordnetz keinen Sinn gemacht.“

via Edison

Mehrwert von 800V wird erst in ein paar Jahren greifen

Derzeit gibt es beim Wechsel auf 800V noch das Problem, dass es nicht die richtigen Batteriezellen im großen Maße gibt, um das Potenzial tatsächlich zu nutzen. Aktuell ist der Mehrwert von 800V daher unterm Strich zu klein. Polestar müsste seine Fahrzeuge zu sehr umstrukturieren, außerdem auf Energiedichte und daher auf Reichweite verzichten.

Grundsätzlich habe man sich bereits auf die Ladeperformance fokussiert und nicht auf die Spitzenleistung. Polestar habe heute schon „sehr gute Ladeleistungen auch bei höheren Füllständen der Batterie“. Mehr geht immer, aber das erfordert für die Zukunft einige Veränderungen.

Das heute schon mehr gehen könnte, zeigen immer wieder Konkurrenten aus China. Aber auch nur in China. Zeekr zeigt etwa mit ersten Fahrzeugen, dass bei der Ladegeschwindigkeit noch reichlich Luft nach oben ist, nur nicht wirklich im Massenmarkt.

Polestar arbeitet bereits an der nächsten Generation. Da wird man in nur zehn Minuten von 10 auf 80 Prozent laden können. Für die Industrialisierung der neuen Technologie, die man gemeinsam mit StoreDot erarbeitet, braucht es aber noch Zeit.

Vergleich bestätigt Polestar

Schaut man mal in den ADAC-Vergleich rein, dann sind die aktuellen 800V-Fahrzeuge zwar führend, wenn es um die gewonnene Reichweite nach 20 Minuten Laden geht, aber der Polestar 2 liegt trotz 400V hier schon auf Platz 7 und wird eigentlich nur von deutlich teureren Fahrzeugen getoppt.

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