- POCO präsentiert das neue X4 Pro 5G.
- Der erste Kurztest zeigt, was das Xiaomi-Handy drauf hat.
- 108 MP und 120 Hz: Hohe Zahlen sind nicht alles.
Xiaomi hat wieder neue Smartphones lanciert, darunter das neue POCO X4 Pro 5G. Wir hatten das brandneue Smartphone bereits etwas eher in unsere Hände bekommen und wollen euch einen ersten Eindruck näher bringen. Beim Blick aufs Datenblatt wird klar, dass Xiaomi diesmal einen anderen Weg geht, um die gewohnt niedrigen Preise halten zu könnten. 5G ist jetzt wichtiger. Dafür wechselt man für den Prozessor auf eine Mittelklasse-Reihe.
Das neue POCO X4 Pro hat aber trotzdem wieder ein echt starkes Datenblatt zu bieten. Vorn gibt es ein riesiges 6,7 Zoll AMOLED FHD+ Display mit 120 Hz Bildwiederholrate und im Gehäuse steckt ein 5000 mAh großer Akku. Der riesige Kamerabuckel an der Rückseite erinnert etwas an die aktuellen Pixel 6-Telefone. Auch weil man dort das Gerät mit dem Zeigefinger wunderbar zusätzlich stützen kann. 108 Megapixel (Samsung S5KHM2) bietet der Hauptsensor der Kamera, aber wieder ohne optische Bildstabilisierung.
Xiaomi wechselt für niedrige Preise die Prozessor-Serie
Es gibt außerdem bis zu 8 Gigabyte RAM Arbeitsspeicher, 256 Gigabyte Datenspeicher und einen Snapdragon-SoC mit 5G-Support, 8 Kernen (2x A78 und 6x A55) und Adreno 619-GPU. Das ist der Snapdragon 695. Im Vorgänger gab es mit Snapdragon 860 einen SoC aus dem obersten Regal von Qualcomm. Ein Rückschritt zum Vorgänger, was die mögliche Leistung angeht. Das merkt man schon bei der Einrichtung. Während im Hintergrund Apps installiert werden, gab es den ein oder anderen stärkeren Ruckler.
Für die meisten dürfte dieses SoC dennoch ausreichend schnell genug sein. Asphalt 9 lief in einem kurzen Test zum Beispiel schon ganz ordentlich, aber natürlich nicht so flott wie auf Geräten jenseits der 500 Euro Marke. Es ist faktisch so, dass auch der moderne Snapdragon 695 nicht die Power eines älteren 800er Snapdragon auf dem Kasten hat.
Kamera: Hohe Zahlen täuschen über Schwächen hinweg
Die ersten Indoor-Aufnahmen der Hauptkamera zeigen die typischen Schwächen, wenn das Umgebungslicht nur mäßig ist. Da erzähle ich nichts Neues. Die Kamera ist wegen der hohen Auflösung nicht automatisch gut. Für gelegentliche Schnappschüsse reicht die Kameraleistung aus. Aber hochqualitative Aufnahmen bekommt man wohl nur mit viel Eigeninitiative und viel Sonnenlicht hin.
Ein Aufnahme Indoor an einem normalen Wintertag offenbart die eklatanten Schwächen bei mäßiger Ausleuchtung:
Selbst in einem helleren Raum fehlt es der Kamera an Licht:
Da muss man schon tagsüber den Nachtmodus verwenden:
Das integrierte Display sieht erst mal ganz ordentlich aus, ist sehr hell und hat eine starke Blickwinkelstabilität. Mit 120 Hz läuft es außerdem sehr schnell. Aber so richtig ist Xiaomi davon selbst nicht überzeugt, ab Werk ist bei den neuen Geräten trotzdem nur die 60 Hz Option gewählt. Tatsächlich kann man auch hier sagen, dass vor allem der Prozessor der Flaschenhals ist, wenn es um die gefühlte und sichtbare Performance geht. Sehr ähnlich erging es mir beim Redmi Note 11.
Fazit: Im Kurztest offenbart das POCO X4 Pro typische Stärken und Schwächen
Ich finde nicht, dass mich dieses Telefon wirklich überraschen konnte. Es hat einen coolen Look (Farbe: Laser Black) und läuft schon ganz ordentlich, aber herausstechende Merkmale hat es nur wenige an Bord. Der Knackpunkt wird vermutlich erst wieder der Preis sein. Ist dieser vergleichsweise tief genug (startet bei 299 Euro), sind die gebotenen Feature auf jeden Fall ne starke Sache. Gerade das schnelle Aufladen mit 67 Watt, die 5G-Unterstützung und der große Speicher können für viele interessant sein.
Man bekommt natürlich mehr, als das noch vor wenigen Jahren der Fall war. Aber anders als manche Kollegen sehe ich hierin nicht wirklich ein „Flaggschiff Killer“. Das ist einfach ein sehr solides, gut gebautes und gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone, das für einen großen Teil der interessierten Käufer ausreichend gut ist.
Die „Laser“ auf der Rückseite verändern ihre Position je nach Blickwinkel und Lichteinfall:
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Der Kamerabuckel erinnert an das Mi 11 Ultra und das M4 Pro, nicht an die Pixel-Modelle. Wenn man ein Abschauen suggerieren will, dann hätte ja Google abgeschaut. Ich sehe aber keine Ähnlichkeiten.