Es gibt eine neue Android-Referenz. Google hat es beim Pixel 7 Pro geschafft, nahezu ausschließlich Verbesserungen unterzubringen. Der Test zeigt aber auch, dass für Pixel 6 Pro-Besitzer die Unterschiede vielleicht zu gering sind.
Die in vielen Belangen bessere Kamera lässt sich im Alltag nur schwer bestätigen. Was einerseits daran liegt, dass die Basis aus dem Vorjahr schon sehr stark ist. Aber es liegt auch daran, dass die Versprechungen teilweise groß sind. So kann zum Beispiel der deutlich überarbeitete Zoom nur teilweise tatsächlich bessere Ergebnisse liefern.
Kamera kann etwas mehr, aber bleibt eigentlich gleich
Ich finde, dass der sehr gut sichtbare Unterschied, wie auf dem folgenden Bild zu sehen, eher zu den Ausnahmen gehört. In diesem Fall sehen wir 30x Zoom auf dem Pixel 7 Pro im Vergleich zu 20x Zoom auf dem Pixel 6 Pro. Der Text ist auf dem neuen Modell viel besser lesbar. In anderen Zoomstufen sind die Unterschiede oftmals sehr gering.
Beim Ultraweitwinkel gibt es ähnlich wiegende Unterschiede. Der Autofokus ermöglicht jetzt Makroaufnahmen und das Sichtfeld ist ein paar Grad größer. Allgemein ist die Qualität der Ultraweitwinkel-Kamera nicht wirklich signifikant besser. Nett, aber nicht must-have.
Bei Frontkamera und Hauptkamera gibt es in meinen Augen keine klaren Unterschiede. Das kennen wir von den vorherigen Generationen schon so, die Pixel-Geräte waren jahrelang beständig und in ihrer Basis daher meistens ohne große Unterschiede. Das sieht alles oft sehr vernünftig aus. Aber auch Google kann aus 30x Digitalzoom kein Wunder zaubern.
Neu ist zum Beispiel noch die Belichtungszeit der Nachtsicht. Die kann man jetzt verändern, das ist ne tolle Sache. Google hat grundsätzlich an der Kamera-App geschraubt und sie in ein paar Punkten verbessert.
Ich habe außerdem mit meinem Kind den Kinomodus ausprobiert, der den Hintergrund unscharf stellt. Das sieht tatsächlich sehr cool aus, aber natürlich hat die Kantenerkennung bei in Bewegung bleibenden Objekten teilweise ihre Not.
Smart, aber nicht smarter
Während viele neue Funktionen im vergangenen Jahr mitgekommen sind, hat Google dieses Jahr nicht so viele neue smarte Neuerungen dabei. Und obwohl der neue Prozessor mehr Performance liefern soll, tut er das meines Erachtens kaum spürbar. So ist zum Beispiel die Assistant-Sprachsteuerung in ihrer Performance identisch zum Pixel 6 gewesen.
Zu den sofort verfügbaren Verbesserungen gehört beispielsweise eine automatische Eingabe von Emojis per Spracheingabe. Das funktioniert manchmal schon ganz gut. Dabei analysiert Assistant den Text und schlägt ein hoffentlich passendes Emoji vor.
Das neue Clear Calling für die Unterdrückung lauter Hintergrundgeräusche bei Telefonaten war für uns noch nicht nutzbar.
Man kann weiterhin von coolen Features profitieren, wie die sehr schnelle Assistant-Spracheingabe, Google Rekorder mit Transkript, den Direktbefehlen für Wecker und Anrufe (ohne „Hey Google“ sagen zu müssen), dem Live-Übersetzer für Chat-Apps, Magic Eraser und einigen weiteren Dingen.
Zack, sind die Leute weg:
Ein herausstechender Punkt ist Face Unlock, das bringt dem Pixel 7 einen gehörigen Vorsprung beim Entsperren. Dazu ist auch noch der Fingerabdrucksensor neu, das geht jetzt alles sehr viel schneller. Das ist für mich im Alltag der deutlich spürbarste Unterschied zu den Vorgängern.
Hardware-Design, Speed, Akku und Display
Optisch hat man das Pixel 7 Pro ganz klar verfeinert. Es sind sogar die Tasten am Gehäuserand ein Stück nach unten gewandert und damit besser erreichbar. Das Pixel 7 Pro liegt etwas besser in der Hand. Ich mag das neue, jetzt etwas weniger abgerundete Display.
Dennoch gibt es Probleme, da zum Beispiel das polierte Metall sehr anfällig für Kratzer ist. Unterm Strich macht das Pixel 7 hier durchaus eine bessere Figur.
Man kann jetzt auch die Auflösung des Displays verändern. Der Wechsel auf 1080p bringt in meinen Augen jedoch kaum sichtbare Unterschiede und der Akku hält deshalb auch nicht viel länger. Die Bildqualität ist alles in allem sehr, sehr gut.
Ansonsten sind hier abermals die Verbesserungen nur marginal. Das hellere Display ist sichtbar, jedoch kein riesiger Fortschritt. Beim Akku kann ich keine großen Verbesserungen bemerken. Was letztlich auch für das Laden gilt, wo es keine Neuerungen zu verkünden gibt. Ist beides gut, aber nicht bestes Niveau.
Wie ich in einem anderen Beitrag erwähnt hatte, scheint das Pixel 7 Pro seine maximale Systemleistung konstanter halten zu können. Das könnte sich positiv auf Games auswirken, wenn man mal etwas länger zockt. Wobei zum Beispiel Ladezeiten bei ausprobierten Spielen erst mal gleich lang wie auf dem Pixel 6 Pro wirkten.
Fazit zum Pixel 7 Pro: Google hat Fehler vermieden und notwendige Verbesserungen umgesetzt
Ganz ehrlich, warum soll ich diesen Test in die Länge ziehen? Die meisten Fehler der Pixel 6-Serie waren durch Updates aus der Welt zu schaffen. Das hat Google im Laufe des Jahres getan und die Pixel 7-Serie in meinen Augen dafür fehlerfrei veröffentlicht. Große Fortschritte gibt es nicht, vielleicht hat man sogar ein paar notwendige Schritte verpasst.
Man merkt ganz deutlich, dass Google die Strategie von Apple und Samsung fährt. Hat man ein gutes Smartphone hingelegt, wird der direkte Nachfolger erst mal kaum anders sein. Man verbessert die wenigen Schwachstellen und das wars. Genau das hat Google getan, dafür die Preise nicht erhöht.
Wenn man etwas kritisieren will, dann lässt sich das sicherlich in wenigen Punkten tun. Noch immer ist die Ladegeschwindigkeit auf 30 Watt per Kabel beschränkt. Außerdem ist die Update-Garantiezeit unverändert geblieben. 3 Jahre für Feature-Updates und neue Android-Versionen.
Technische Details zu Pixel 7 und Pixel 7 Pro:
- 6,3 Zoll (90 Hz) gOLED Display, Gorilla Glass 7 (Pixel 7)
6,7 Zoll (120 Hz) pOLED Display, Gorilla Glass 7 (Pixel 7 Pro) - Google Tensor G2-Prozessor, 5 nm Fertigung
- 128 oder 256 GB Speicher (nicht erweiterbar)
- 8 GB RAM Arbeitsspeicher (Pixel 7)
12 GB RAM Arbeitsspeicher (Pixel 7 Pro) - 4.355 mAh Akku, Schnellladen, kabelloses Laden (Pixel 7)
5.000 mAh Akku, Schnellladen, kabelloses Laden (Pixel 7 Pro) - 50 MP OIS Kamera, 12 MP Ultraweitwinkel (Pixel 7)
50 MP OIS Kamera, 48 MP Telephoto (5x – 30x Zoom), 12 MP Ultraweitwinkel + Makrofunktion (Pixel 7 Pro) - 11 MP Frontkamera für 4K-Videos und Face Unlock
- Neuer Super Res Zoom und mehr – umfangreiches Kamera-Update
- Fingerabdrucksensor im Display, IP68, eSIM, Titan M2-Sicherheitschip, Stereo-Lautsprecher
- Farben: Obsidian, Snow, Lemongrass (Pixel 7)
Farben: Obsidian, Snow, Hazel (Pixel 7 Pro) - 155,64 x 73,16 x 8,7 mm, 195 g (Pixel 7)
162,9 x 76,55 x 8,9 mm, 212 g (Pixel 7 Pro) - Android 13 ab Werk mit Google Apps
- Pixel 7 Testbericht
- Pixel 7 Pro Testbericht
Google Pixel 7 Pro
Das Google Pixel 7 Pro schlägt sich im Test sehr gut, doch der neuen Generation mangelt es an echten Neuerungen.
4.5
Vorteile
- verbessertes Design
- fehlerfreier Marktstart
- die neue Android-Referenz
Nachteile
- Veränderungen nur marginal
- kein echtes Fast-Charging
- Update-Garantie unverändert
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