Auch deutsche Patientendaten sollen ungeschützt im Netz aufgetaucht sein, das berichtet der Bayrische Rundfunk nach einer aufwendigen Recherche. Man schreibt sogar von einem millionenfachen Leak, der zwar in erster Linie bis zu 50 internationale Märkte betrifft, doch es sollen darunter auch 13.000 deutsche Datensätze gewesen sein. Es handelt sich um äußerst sensible Daten, die auf ungeschützten Servern gelegen haben, heißt es im Bericht des BR.
Die Bilder sind hochauflösend und gespickt mit zahlreichen Informationen. Fast alle davon sind personenbezogen: Geburtsdatum, Vor- und Nachname, Termin der Untersuchung und Informationen über den behandelnden Arzt oder die Behandlung selbst.
Der größte Teil der deutschen Datensätze kommt aus den Regionen Nordrhein-Westfalen und Ingolstadt, noch bis vor wenigen Tagen waren diese Daten zugänglich. Bei der Hälfte der deutschen Datensätze waren medizinische Bilder vorhanden, wie etwa Röntgenaufnahmen oder Mammographie-Screenings.
Schutz der Daten war keine Priorität
Es war eines der üblichen Probleme nach dem Umstieg auf moderne Strukturen, die Server und Datenübertragungen sind oftmals nicht oder nicht ausreichend geschützt. Sensibelste Gesundheitsdaten sind dann unter Umständen ziemlich einfach abgreifbar.
Schrader spricht von einem „near realtime-access“. Ein Zugriff, beinahe in Echtzeit also. „Bei den Systemen, die ich überprüft habe, hatte ich den Eindruck, dass ich im Zweifelsfall sogar in der Lage wäre, früher als der Arzt auf das Bild zuzugreifen“, sagt er.
Inzwischen sind Betreiber und betroffene Standorte informiert. Dennoch ist davon auszugehen, dass derartige Fälle immer wieder auftauchen werden, wenn moderne Systeme zum Einsatz kommen, bei denen der Schutz der Daten nicht die höchste Priorität hatte.
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