OnePlus-Gründer: Die Sucht nach Smartphones ist bedenklich

Carl Pei

Es gibt in diesen Tagen mal wieder ein deutsches Interview mit Carl Pei, der OnePlus-Gründer hat sich in der SZ einigen Fragen gestellt. Dabei ging es zum Ende des Interviews auch darum, wie Carl Pei das heutige Verhältnis zum Smartphone sieht, welches bei einigen Nutzern doch schon fast krankhaft ist. Er selbst hält die Entwicklung für sehr bedenklich, wenn die kleinen Bildschirme wichtiger sind, als etwa die Leute am selben Tisch. Sich selbst schützt er  davor, in dem er sich gezielt und bewusst einschränkt.

Carl Pei sagt, er habe die Apps der sozialen Medien vom Homescreen seines Smartphones verbannt. Zudem nutze er oft einen Lese-Modus, der das Display nur noch zweifarbig erscheinen lässt. Letzteres sorgt bei ihm dann dafür, das Smartphone weniger in die Hand zu nehmen. Er überwache auch gezielt seine Nutzung, um sie dann gegebenenfalls zu reduzieren.

Für OnePlus spielt die Nutzungsdauer der Geräte übrigens eine untergeordnete Rolle, man möchte nur gute Hardware verkaufen. Was einleuchtend klingt, denn die BBK-Tochter verdient kein Geld mit der Nutzung der Geräte oder irgendwelcher Software. Ob fünf Minuten oder fünf Stunden am Tag, ist dem Hersteller egal.

Smart-Speaker und Google Pixel

Für OnePlus bleibt der Fokus auf Smartphones, das hat Pei im Interview klar gestellt. Heute und morgen plane der chinesische Smartphone-Hersteller nicht, Geräte wie zum Beispiel Smart-Speaker zu entwerfen. Obwohl es nach außen den Anschein macht, ein zweites oder drittes Standbein wäre gut. Denn was ist, wenn Android irgendwann nicht mehr wie in bisheriger Form für die OEMs zur Verfügung steht?

Eine solche Gefahr bestünde laut Pei nicht, denn bei Google sind die Teams Pixel und Android voneinander getrennt. Zwar steht OnePlus quasi in Konkurrenz zu den Pixel-Smartphones, doch das Android-Team sieht Google Pixel eher als externen Hersteller. Eine Bevorzugung der Pixel-Geräte gibt es daher nicht, berichtet Pei nach seinem Besuch bei Google in Mountain View.

Er sieht die Pixel-Geräte eher als hausgemachte Absicherung für Google, sollten andere Hersteller irgendwann von Android absehen. Google hätte dann für einen solchen Fall eigene Hardware im Angebot und stünde nicht komplett leer da.

Preisentwicklung

Pei dementiert zudem, dass OnePlus-Smartphones in der Preisklasse der Pixel-Geräte ankommen werden. Zumindest ist das kein Ziel. Zwar sind die eigenen Geräte über die vergangenen Jahre im Preis gestiegen, doch das läge vor allen Dingen an steigenden Kosten für die eingesetzten Komponenten. Arbeitsspeicher und Displays sind deutlich teurer geworden. [Foto]

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