OnePlus geht verstärkt und trotzdem subtil gegen App-Entwickler vor, das berichten betroffene Entwickler und raten nicht nur deshalb von den Geräten der Oppo-Schwester ab. Ein Entwickler der „Gcam“, also der portierten Google Kamera, hat sich jetzt in einem ausführlichen Beitrag zu Wort gemeldet. Er berichtet davon, wie das angeblich der Community zugewandte OnePlus eben jene torpediert.
Ein aktuelles Beispiel, das der Entwickler beschreibt: OnePlus hat bisher den Zugriff auf alle Kameras seiner aktuellen Smartphones verhindert. Als ein Entwickler doch einen Weg fand, den notwendigen Root-Zugriff zu umgehen, blockierte OnePlus dessen Methode per Update. Ab Android 11 macht es OnePlus fremden Kamera-Apps noch deutlich schwerer, man scheint die offizielle Kamera-App erzwingen zu wollen.
Derweil sind die App-Entwickler durchaus verwundert über das aggressive Vorgehen gegen die Modding-Community und deren alternative Apps, obwohl sich OnePlus gerne als sehr offen präsentiert. Zumindest ist OnePlus nicht ganz allein damit, die Community rund um Drittanbieter-Kamera-Apps nicht gänzlich willkommen zu heißen. So fair muss man sein.
OnePlus verhindert auch den Zugriff auf die volle Kameraauflösung
Eigentlich lösen die Hauptkameras aktueller Modelle mit 48 MP auf, doch der Hersteller blockiert den Zugriff darauf. Somit sind nur gebündelte 12 MP möglich, was oftmals ein Problem für die Bildqualität sein kann. Was das für einen sichtbaren Nachteil bedeuten kann, demonstriert der Entwickler anhand von Fotos eines anderen Gerätes mit dem gleichen Sony-Kamerasensor.
„Ich kann mir keinen guten Grund vorstellen, Apps von Drittanbietern daran zu hindern, die volle Auflösung zu verwenden, wenn der Sensor dies unterstützt und die Standardkamera sie verwenden kann.“
„Mein Problem ist, wenn sie sich als (noch) entwicklungsfreundliche Marke präsentieren und sich dann wie ein Samsung oder Huawei verhalten.“
Entzieht sich OnePlus der eigenen Grundlage? So scheint es jedenfalls. Dafür findet der Entwickler recht klare Worte und kritisiert den Hersteller für seine aktuellen Handlungen. Zumal sich OnePlus weiterhin um Entwickler bemüht, jedenfalls Werbung auf entsprechenden Webseiten schaltet und Geräte an Entwickler rausgibt. Funfact: Ich nutze mit dem Nord lieber die Gcam, die originale Kamera stinkt im Vergleich manchmal sehr deutlich ab.
„Ich habe OnePlus für eine Weile an Leute empfohlen, aber ich bin nicht einverstanden mit dem, was sie jetzt tun, wenn es um Kamera-Apps von Drittanbietern geht. Ich möchte nicht, dass die Leute etwas aufgrund meiner vorherigen Empfehlung kaufen, nur um herauszufinden, dass die Dinge nicht so gut sind, wie ich gesagt habe. Das ist der Hauptgrund.
Der zweite Grund hängt damit zusammen, was ich von bestimmten Marken erwarte. Zum Beispiel könnte ich von einer „entwicklungsfreundlichen“ Marke guten Custom-ROM-Support erwarten, aber nicht von anderen. Einige Leute kaufen OnePlus und nicht ein Samsung aus diesem Grund.“
Wasser predigen und dennoch Wein saufen, das scheint mir nicht die richtige Strategie zu sein. Derzeit steht OnePlus allerdings auch vor starken Veränderungen, nachdem ein Mitbegründer ging und die stärke Integration bei Oppo stattfindet.
Eigene Identität nicht mehr haltbar: Neuster Schritt bringt OnePlus auf den Weg zum Massenprodukt
via Gcam Hub