OnePlus Buds im Test: In die kabellosen Kopfhörer reingehört

Oneplus Buds 2

Man klappt das Case auf, schon will sich das Android-Smartphone mit den OnePlus Buds verbinden. Genauso kann das auch unter Android laufen, wenn Zubehörhersteller die in Android verfügbaren Schnittstellen ansprechen. Es reicht ein einziger Knopfdruck, wenige Sekunden später waren die OnePlus Buds mit dem Google Pixel 4 verbunden. Geht natürlich auch mit anderen Android-Smartphones so schnell, zum Beispiel dem neuen OnePlus Nord.

Oneplus Buds Screenshots (1)

Ohrstöpsel mit kleinem Makel

Die erste Verbindung sorgte also für einen besonders guten Eindruck. In Vorbereitung musste ich die OnePlus Buds nur auspacken und das Case aufklappen. Super einfach, super schnell. So muss das heute funktionieren. Zugleich fällt im ersten Moment auf, wie klein das Case der Buds ist. Passt in jede Hosentasche. Es ist auch relativ flach, sollte Hosentaschen also nicht zu sehr ausbeulen. Viel flacher ginge auch nicht, sonst würden die beiden Ohrhörer nicht ins Gehäuse passen.

Oneplus Buds

Ein kleiner negativer Punkt war mir aber doch aufgefallen. Die weiß lackierte Variante ist sehr glatt, die beiden Ohrstöpsel lassen sich unter Umständen daher schwer aus dem Gehäuse ziehen, weil sie zusätzlich auch noch recht tief in dem Case sitzen. Dickere Finger oder längere Fingernägel können hierbei hinderlich sein. Ich war ab und zu schon bisschen genervt davon. Eigentlich hätte OnePlus die Außenhülle der Ohrhörer matt gestalten sollen, so wie sie auch beim Case ist.

Tragegefühl lässt Raum für Kritik

Grundsätzlich muss man schon etwas Glück haben, die OnePlus Buds haben nur eine einzige Größe. Es gibt keine Gummiaufsätze oder ähnliche Elemente, sodass man ein mehr oder weniger universelles Ohr besitzen muss. Für mich passen die Buds ganz gut, beim Einsetzen drehe ich sie etwas ein und dann halten sie fest. Dennoch merkt man jederzeit, dass die Ohrstöpsel aus hartem Kunststoff sind und sich eben nicht dem Ohr anschmiegen. Vermutlich ein Minuspunkt für viele, das ist aber ganz individuell zu betrachten.

Oneplus Buds Im Ohr

Ich merke jedenfalls nach einiger Zeit ein unangenehmes Gefühl in den Ohrmuscheln. Ein leichtes Druckgefühl. Mal mehr, mal weniger. Nicht unbedingt schmerzhaft, dennoch auf Dauer irgendwann unangenehm. Aufgrund fehlender Aufsätze, die wenigstens etwas mehr Passform und Individualität bringen würden, kann das Urteil für das Tragegefühl nur schlechter als bei den Ticpods ausfallen. Schade, an diesem Punkt wurde Potenzial verspielt.

Meine Frau meinte, dass sie die Ohrstöpsel oft „nachjustiert“ hat, dabei auch immer wieder aus Versehen die äußere Steuerung unfreiwillig benutzte.

Bitte beachten Sie, dass die Double Tap Funktion der OnePlus Buds nach einem OTA-Update Ende Juli folgendermaßen individuell belegt werden kann:

Pause/Play
Nächster oder vorheriger Musik-Track
Anruf annehmen/beenden
Sprachdienste aktivieren

Oneplus Buds 4

Soundqualität kann sich hören lassen

Profi bin ich auf diesem Gebiet nicht, aber auch nicht schwerhörig. Ich mag den Sound der OnePlus Buds (13,4-mm-Dynamiktreibern), er wirkt auf mich sehr ausgeglichen. Jedoch keineswegs flach, wie ich finde. Dennoch kann der Sound ohne weitere Anpassungen bei bestimmten Musikrichtungen vielleicht etwas Power vermissen lassen. OnePlus versucht nämlich, möglichst viele Bereiche gut abzudecken.

Hört ihr aber etwa Hiphop an, sollte euch beispielsweise der Bass mehr als ausreichend und trotzdem nicht zu übertrieben sein. Ich mag die Tiefe der Buds, empfinde aber auch die Höhen als ziemlich klar. Filme haben mit den Buds ebenso Spaß gemacht, zum Beispiel das Kriegs-Epos 1917. Meine Frau merkte außerdem an, dass die maximale Lautstärke wirklich stark ist. Übrigens sind auch die integrierten Mikrofone super, bestätigen mir Gesprächspartner.

Oneplus Buds 3

Langatmig in vielerlei Hinsicht

Zum Akku kann ich mangels Zeit nur so viel sagen: Ich hatte die Buds an zwei Tagen für Musik und und Telefonie für vielleicht zwei Stunden genutzt, am Ende waren noch 70 – 80 Prozent Akku je Ohrstöpsel übrig. Nach einer Aufladung waren beide Ohrstöpsel auf 100 Prozent, das Case von 70 auf 60 Prozent gefallen. Die großzügigen Versprechungen des Herstellers sind wohl wirklich möglich.

Von reduzierten Umgebungsgeräuschen kann ich nur bedingt berichten. Reduziert ja, hat aber wirklich gar nichts mit aktiver Geräuschunterdrückung zu tun. Erwartet diesbezüglich nicht zu viel. Umso positiver ist noch die Reichweite, per Bluetooth 5 waren mehrere Trockenbauwände kein Problem. Zum Schluss: Latenz gibt es, die war aber minimal. Videos lassen sich also gut gucken.

Fazit: Endlich drahtlos

OnePlus und Google hatten für echte kabellose Kopfhörer etwas länger gebraucht und sind dann aber ganz gut eingestiegen. Ich mag die OnePlus Buds grundsätzlich, würde sie mir dennoch nicht kaufen. Für mich passt der Tragekomfort nicht gut genug, da wäre für die zweite Generation noch Luft nach oben. 89 Euro sind allerdings für die gebotene Gesamtleistung schon eine ordentliche Ansage, für diesen Kurs gibt es die OnePlus Buds im deutschen Handel.

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