Vor ungefähr drei Monaten ging unser Testbericht zum OnePlus 5 online, nun gibt es einen kleinen Nachtrag. Normalerweise besitze ich Testgeräte nicht über einen so langen Zeitraum, in der Regel müssen die Geräte nach zwei bis vier Wochen zurück an den Händler oder Hersteller. Beim OnePlus 5 ist das diesmal aber anders, uns wurde das Gerät überlassen. Nicht nur deshalb ist das Flaggschiff-Smartphone aus China mein Daily Driver geworden, der bislang nicht zu ersetzen ist.
Im Grunde bietet das OnePlus 5 ein sehr starkes Gesamtpaket, das auch einigen Monaten zu überzeugen weiß. Der „Jelly“-Effekt beim Scrollen des Displays fällt mir zum Beispiel nur noch auf, wenn ich zwischendurch andere Geräte nutze. Ganz klar ein Zeichen dafür, dass nicht jedes „Problem“ wirklich dauerhaft eines sein muss. Es gibt aktuell ja viele Berichte darüber, wie schlecht das Pixel 2 XL Display ist. Am Ende dürfte das aber alles viel weniger schlimm sein.
Zurück zum OnePlus 5, das trotz AMOLED Panel nach drei Monaten noch keinerlei Fehler aufweist. Keine defekten Pixel, kein „Burn-in“. Wobei das ohnehin bei mir quasi nur mit der Status Bar möglich wäre, da ich die Navigation Bar nicht nutze. Gleiches gilt für den Fingerabrucksensor, der sich tagtäglich im Alltag mit starken Leistungen bewährt. Entsperren macht beim OnePlus 5 einfach Spaß, auch wenn diese Arbeit von Huawei-Geräten noch minimal schneller verrichtet wird.
Verarbeitungsqualität mit nur kleinen Mängeln
Schon nach wenigen Tagen zeigte sich beim OnePlus 5 leider ein Fehler bei der Kamera, denn die Umrahmung der rückseitigen Kamera nutzte sich ab. Der Lack löste sich. Viel hat sich daran allerdings nicht geändert. Es gibt Abnutzungsspuren, die seither kaum größer geworden sind. Es ist übrigens der einzige Mangel bzgl. Verarbeitung, beim Rest des Gehäuses konnte ich keinerlei derartige Probleme wahrnehmen.
Obwohl auch ich mein Smartphone im Prinzip einmal täglich lade, zeigt sich der USB-Anschluss noch ohne Abnutzungserscheinungen. Gleiches gilt für den Akku, der inzwischen vielleicht sogar längere Laufzeiten erreicht. Natürlich kann das mit Optimierungen durch OnePlus zusammenhängen, aber auch mit meinen genutzten Apps. Auf jeden Fall lässt der verbaute Akku bislang nicht an Leistung nach.
Schnell wie eh und je
OnePlus hat es verstanden solide Hardware zu bauen, auch wenn hier sicher der größte Teil der Arbeit bei Vivo, OPPO oder dem Mutterunternehmen BKK liegt. Weiß man nicht so genau, jedenfalls bringen die drei Smartphone-Marken zumindest ähnliche Hardware in die Märkte und produzieren in der gleichen Fabrik. Bei der Software soll das wohl nicht so sein, hier leistet OnePlus eigene und sehr beeindruckende Arbeit. Keine Bugs (zumindest für mich), das System rennt wie am ersten Tag und Optimierungs-Updates gibt es auch regelmäßig.
Zumindest eine Beta steht zwei Monate nach Release von Android 8 Oreo kurz bevor, was okay aber sicher nicht atemberaubend schnell ist. Hier könnte OnePlus noch ein wenig mehr investieren und sich so letztlich von der Konkurrenz abheben.
Update vom 2. November 2017: Etwas hatte ich dann noch vergessen, denn der Alert Slider ist für mich ein spürbarer Nachteil. Warum? Ständig verstellt sich die Position, meist wohl durch die Hosentasche. Nervige Sache, wenn man da nicht händisch ständig nachprüft.
Fazit: Kann man kaufen
Nach drei Monaten kann ich auch sonst nicht meckern, die Hardware leistet ihre Arbeit wie am ersten Tag und die wenigen Mängel sind zu verkraften. Für mich überwiegt im Alltag eine solide und konstante Leistung in allen Bereichen, ein Fingerabdrucksensor wie beim Galaxy S8 hätte mich da längst zur Weißglut getrieben. Ich bin also mit dem OnePlus 5 sehr zufrieden, auch weil das Smartphone zumindest nach dem ersten Vierteljahr noch Spaß wie am ersten Tag macht.
Was bietet also der Hersteller, der sich vor einigen Jahren mit besonders günstigen Preisen einen teilweise zweifelhaften Ruf gemacht hat? Meines Erachtens eines der besten Android-Smartphones des Jahres. An diesem Eindruck hat sich nach nach wie vor nichts geändert, auch wenn ich das gewisse Start-Up-Feuer im Test anprangerte. Und ich hatte einige Konkurrenten in der Hand, darunter das Huawei P10, Samsung Galaxy S8, LG G6 und das Nokia 8.