Öffentlich-rechtliches Streaming: ARD und ZDF stellen sich neu auf

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ARD und ZDF wollen ihre Zusammenarbeit beim Streaming auf ein neues Level heben. Wie die Sender in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt gaben, planen sie den Aufbau eines gemeinsamen „Streaming-OS“. Dieses soll als technologische Basis und Betriebssystem für die Streaming-Plattformen beider Häuser dienen. Der Grundstein dafür wurde bereits im letzten Jahr gelegt, indem alle Inhalte über egal welches Portal abrufbar gemacht wurden.

Ziel ist es, im hart umkämpften Streaming-Markt gegenüber den großen kommerziellen Anbietern besser aufgestellt zu sein. Dafür wollen ARD und ZDF ihre Kräfte bündeln und enger kooperieren – sowohl technologisch als auch strategisch.

Konkret sollen gemeinsame technische Komponenten wie Player, Empfehlungssysteme oder das Designsystem arbeitsteilig entwickelt und von beiden Sendern genutzt werden. Auch bei übergreifender Personalisierung und Datenaustausch ist eine engere Zusammenarbeit geplant, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern.

Ein Kernstück des Vorhabens ist eine groß angelegte Open-Source-Initiative. Teile des gemeinsamen Streaming-OS sollen als Open-Source-Software veröffentlicht werden. Davon sollen sowohl Kultureinrichtungen als auch andere Plattformanbieter im In- und Ausland profitieren können.

Zur Steuerung des Projekts wollen ARD und ZDF ein gemeinsames Büro aufbauen, das die Aufgaben und Ressourcen koordiniert. Die Federführung dafür liegt beim ZDF. Für den technischen Betrieb ist eine gemeinsame Tochterfirma geplant, deren Gründung allerdings noch einer gesetzlichen Grundlage bedarf. Die Federführung hierfür übernimmt die ARD.

Laut ARD-Vorsitzendem Kai Gniffke vereint das gemeinsame Streaming-Angebot „journalistische Qualität, publizistische Vielfalt und öffentlich-rechtliche Werte“. ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler sieht darin einen großen Schritt in der Transparenz-Offensive der Sender. Ziel sei es, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei Entwicklung und Betrieb der Mediatheken zu steigern.

Die genaue Ausgestaltung der geplanten Organisationseinheiten soll in den kommenden Monaten erarbeitet werden. Als Starttermin für die gemeinsame Streaming-Tochter visieren die Sender das erste Quartal 2025 an.

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