Ab dem kommenden Oktober wird der Provider o2 ebenfalls eine Drosselung der angebotenen DSL-Tarife umsetzen, die dann als „Fair-Use-Vorteil“ verkauft wird. Schon dieser Name ist lustig, denn wo genau liegt für den Kunden der Vorteil, wenn seine Nutzung begrenzt oder alternativ teurer wird? Gedrosselt wird bei o2 nur nach einer bestimmten Regelung, die der Provider wie folgt erklärt:
Die Reduzierung erfolgt nur, wenn Du in drei aufeinander folgenden Monaten mehr als 300 GB Volumen pro Monat verbrauchst. Danach wird im 4. und allen darauffolgenden Monaten die Geschwindigkeit reduziert, und zwar ebenfalls erst, wenn Du die 300 GB Grenze überschreitest.
Okay, das kann man vielleicht noch akzeptieren, doch alle anderen herangeführten Daten sind teilweise totaler Käse. Unter anderem ist eine gedrosselte Geschwindigkeit von maximal 2 MBit/s nicht mehr wirklich für die problemlose Nutzung von YouTube, Facebook und Co. ausreichend. Allein YouTube macht damit kaum Spaß, man nutzt es dann eigentlich nur noch notgedrungen und muss oftmals warten, bis im Videoplayer überhaupt etwas passiert.
Die angegebenen 21 GB Volumen je Monat als deutscher Durchschnitt sind zudem veraltet, hier zitiert man die Bundesnetzagentur aus dem Jahre 2012. Zwei Jahre mögen nicht viel sein, doch inzwischen streamt man Filme, Serien, Musik und lädt Spiele-Updates jenseits der Gigabyte-Grenze täglich. Das war vor zwei Jahren abzusehen aber noch nicht Alltag vieler Nutzer.
Die über Breitbandanschlüsse in Festnetzen abgewickelte Verkehrsmenge steigt weiter deutlich an und lag Ende des Jahres 2012 bei rund 7 Mrd. GB. Dies entspricht einem durchschnittlich genutzten Datenvolumen von ca. 21 GB pro Anschluss und Monat. Nach vorläufigen Berechnungen der Bundesnetzagentur wird die Verkehrsmenge bis zum Ende des Jahres 2013 auf deutlich über 8 Mrd. GB steigen.
Wer mehr Volumen bei o2 will, kann sich für 4,99 Euro ein 100 GB-Paket buchen oder für zusätzliche 14,99 Euro die komplette Flat freischalten.
Datenverbrauch steigt unweigerlich
Jedem sollte klar sein, dass sich das eigene Nutzungsverhalten und der damit einhergehende Datenverbrauch über Monate bzw. Jahre hinweg entwickeln. Mal eine aktuelle Konsole ins Wohnzimmer stellen und ein neues Spiel im Store herunterladen, statt klassisch zu kaufen? Schwups sind 25 GB oder mehr weg, Updates sind dann auch meistens mehrere GB groß.
Blu Rays nicht mehr ausleihen, sondern Filme jetzt online in Full HD streamen? Bye Bye Inklusivvolumen. Zudem können Haushalte mit mehreren Nutzern schneller an diese Drosselgrenzen stoßen, als man vorher vielleicht noch gedacht hätte.
PS: Mein Verbrauch liegt derzeit bei ca. 100 GB je Monat, da mein kompletter TV-Konsum noch über Kabelfernsehen (Sky) abgewickelt wird. Würde ich alle Serien, Filme und vor allem Sportveranstaltungen wie Formel 1, NASCAR, Bundesliga, Premier League usw. online schauen dürften selbst die 300 GB knapp werden.
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