Es gibt mal wieder Berichte über den aggressiven und möglicherweise unfairen Vertrieb in Shops von O2. Aus Kunden soll natürlich möglichst viel Provision gezogen werden, das sollte aber nicht weiter überraschen. So funktioniert Vertrieb nun einmal und das nicht nur bei Mobilfunkverträgen.
Im Bericht von inside-digital ist von einer anonymen Quelle die Rede, die ein paar Themen in meinen Augen aber auch sehr aufbauscht. Dass Shop-Mitarbeiter auch zunehmend auf Kunden einwirken, dass diese möglichst positive Google-Bewertungen verfassen, ist jetzt auch nicht gerade überraschend. Das macht auch mein Frisör.
Es soll aber auch andere fragwürdige Praktiken geben. Zum Beispiel die ungefragte Aktivierung von SIM-Karten und der Mein-O2-App, um möglichst viel Provision zu rauszuholen. Das hört und liest man immer mal wieder, nicht nur von O2-Shops. Für viele Shops und Mitarbeiter geht es auch schlicht ums Überleben.
Die Verkäufer legen die SIM-Karte des Kunden in ein vorbereitetes Shop-Handy ein und registrieren die Handynummer der SIM-Karte in der “Mein O2 App”. Das Passwort dafür ist im Shop immer das Gleiche. Somit hat der Shop nicht nur immer Zugriff auf alle Vertragsdaten des Kunden über die Mein O2 App – ganz unabhängig vom O2-eigenen Kundenmanagementsystem. Durch die Registrierung der Handynummer, die der Netzbetreiber dem Shop zuordnen kann, erfolgt auch die Registrierung und anschließend auch die Provisionierung. Pro Mitarbeiter und Shop sind 600 Euro pro Quartal drin, die der Netzbetreiber ausschüttet
via inside-digital
Ich denke, dass verschiedene „Machenschaften“ einfach daher rühren, dass es im schweren Wettbewerbsumfeld heute wirklich um jeden Euro geht. Und der wird im Zweifel auch „ergaunert“. Ob das nun tatsächlich betrügerisch ist, müssten sicherlich Juristen klären.
Ich kann aber nur wie meine Kollegen erwähnen, dass man bei inside-digital für gewöhnlich auch gerne mal völlig übertreibt. Dass Vertrieb das Maximum rausholt, auch mit fragwürdigen Mitteln, ist jedenfalls keine News. Dennoch gibt es in den letzten Jahren immer mal wieder deckungsgleiche Berichte und das nicht nur zu O2-Shops.
Offenbar habt ihr den Bericht von Inside Digital nicht richtig gelesen. Es geht um weitaus mehr als nur Provisionen für die Shops. Verletzung des Datenschutzes, Diebstahl, Missbrauch von Kundendaten etc.
Naja, den Leuten, die das machen, geht es um Provisionen. Dass damit diverse Fehltaten einhergehen, liegt ja auf der Hand.