Dass die politischen Seiten sich nicht einig sind, dürfte aus unterschiedlichen Gründen einleuchten. Aber auch in der Branche wird das geplante Verbrenner-Verbot spätestens mit dem für Elektroautos schwachen Jahr 2024 nicht mehr so eindeutig gesehen. Immer mehr Hersteller rücken von ihren klaren Vorgaben für die kommende Jahre ab.
Einige zeigen sich noch sehr offen dem Verbrenner gegenüber, andere sprechen jetzt von einer „flexiblen“ Strategie. Wiederum sagen einige, dass das Verbot unbedingt stehen bleiben muss, weil die Autoindustrie eine klare langfristige Vorgabe benötigt und nicht auf Situationen reagieren kann, die sich alle paar Jahre wieder ändern.
2026 wird gerade umso spannender, denn dann soll das Verbrenner-Verbot auf Grundlage der bis dato vorliegenden Marktlage noch einmal geprüft werden. Außerdem setzen konservative Kräfte für die kommende Europawahl auf die Möglichkeit, eine Rücknahme des Verbots zu erwägen, was sie unter dem Schlagwort „Technologieneutralität“ diskutieren.
Einig sind sich die Hersteller insbesondere darin, dass sie im Elektroauto die überlegene Technologie sehen. Die Frage ist nur, wie schnell sich das Thema in der Bevölkerung umsetzt. Gerade innerhalb der EU gibt es heute bereits riesige Unterschiede. Sind im Norden elektrische Autos schon vor zehn Jahren prägend im Straßenbild gewesen, sieht das im Osten und Süden anders aus.