Ein Schuss ins eigene Knie: Niantic schaltet PokeVision & Poke LIVE ab

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Niantic hat das vermutlich erfolgreichste mobile Spiel aller Zeiten entwickelt, wenn es die Entwickler jetzt nicht binnen weniger Tage mit Anlauf vor die Wand fahren. Zu Candy Crush und Co fehlen noch ein paar Millionen Dollar, um deren Erfolge einzuholen oder zu überholen, doch das Potenzial eines der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten zu werden hatte Pokemon GO bis vor dem Wochenende definitiv. Seither werden aber verheerende Fehlentscheidungen getroffen.

In diesem Spiel geht es vor allem auch darum, die Hauptakteure sammeln zu können, was manchmal mit etwas Feingefühl gemacht werden muss, denn die „wilden“ digitalen „Tierchen“ namens Pokemon tauchen nicht immer direkt vor unseren Füßen auf, manchmal müssen wir sie suchen, wofür es bis vor dem letzten App-Update ein Ingame-Radar gab. Diese Funktion, sie gilt für viele als eine der wichtigsten Funktionen des Spiels, wurde mit dem letzten Update nicht gefixt oder verbessert, sondern komplett entfernt.

Der Nutzer ist ja nicht dumm, sucht sich daher Alternativen, wie PokeVision und Poke LIVE, auch von uns vorgestellte Tools, mit denen man Pokemon in der Nähe finden konnte. Übrigens auf Basis der Niantic-Daten. Und was macht Niantic? Sie sorgen für die Abschaltung der Dienste. Klar, ihr gutes Recht, wenn sie das Anzapfen der eigenen Schnittstellen nicht einfach ohne Weiteres für jeden Entwickler erlauben, für die Spieler allerdings ein Schuss ins Knie. Allerdings ein Schuss ins Knie von Niantic, denn man beraubt sich selbst des Erfolgs und zieht einen Shitstorm auf sich.

Jetzt hilft nur noch cheaten

Wer jetzt noch ernsthaft seltene Pokemon fangen will, der wird sich vermutlich an den PC setzen und cheaten. Nichts leichter als das, es gibt App-Player mit virtuellem Standort. Wer es hier nicht übertreibt, also keine Sprünge quer über die komplette Welt macht, wird für das Cheating nicht bestraft und bleibt quasi unentdeckt. Dadurch geht natürlich der Reiz für echte Spieler verloren.

Und hier liegt das Problem, in der heutigen extrem schnelllebigen Welt können die Entscheidungen von Niantic sehr schnell dafür sorgen, dass aus Pokemon GO nun doch ein Flop wird, vermutlich aber der größte gehypte Flop seit langer Zeit.

UPDATE: Bevor mich noch mehr Leute falsch verstehen, eine kleine Ergänzung. Niantic ist natürlich rechtlich okay damit, wenn sie die meines Erachtens fairen Tools abmahnen und aus dem Weg räumen, da auch die gegen diverse Nutzungsbedingungen vorstoßen, doch gegen echte Cheater mit App-Playern und Bots wird offensichtlich nicht so viel getan.

UPDATE 2: Niantic hat eine erste Stellungnahme veröffentlicht.

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