Amazon soll massenhaft neuwertige Produkte direkt in die Müllpresse weiterleiten, mehrere Tausende Euro sollen jeden Tag so vernicht werden. Amazon steht immer wieder schlecht in der Presse, in der Regel geht es da aber um die Arbeitsbedingungen in den großen Lagern in Europa. Diesmal allerdings sollen die Retouren ein Thema sein, sehr viele neuwertige Produkte werden laut einer Recherche des ZDF und der WirtschaftsWoche massenhaft vernichtet. Das ist Verschwendung von Ressourcen im ganz großen Stil.
Ob Smartphones, Matratzen oder Kühlschränke, neuwertige Retouren und nicht verkaufte Produkte sollen bei Amazon auch oftmals verschrottet werden. Das wird von Amazon sogar bestätigt, man arbeite allerdings stetig daran diesen Umstand zu verbessern.
Amazon bestreitet die Vernichtung von Waren nicht, teilt aber mit, das Unternehmen arbeite jeden Tag an der Verbesserung von Prozessen, um „so wenig Produkte wie möglich entsorgen zu müssen“. Weiter heißt es: „Wenn Produkte nicht verkauft, weiterverkauft oder gespendet werden können, arbeiten wir mit Aufkäufern von Restbeständen zusammen, die diese Waren weiterverwenden.“
Der größte Onlinehändler in Deutschland bietet auch externen Anbietern, die den Logistikservice „Versand durch Amazon“ nutzen, die Möglichkeit, unverkaufte Lagerbestände zu entsorgen. „Sie können Ihren Lagerbestand auf Wunsch von uns entsorgen lassen“, heißt es in einer Angebotsübersicht von Amazon. Interne Dokumente zeigen, dass der Service offenbar rege genutzt wird.
Natürlich gibt es nun viele GEZ-Gegner, die den Berichten der „gelenkten Staatsmedien“ nicht glauben wollen, auch weil Amazon mit den Warehouse Deals eine Anlaufstelle für solche Produkte bietet. Die Stellungnahme von Amazon ist meines Erachtens aber eindeutig.
Ich denke das Problem liegt tiefer in unserer Gesellschaft verankert, wir wollen einfach zu viel und bekommen auch zu viel angeboten. Nicht selten dürfte es da vorkommen, dass Produkte eben nicht verkauft werden können, keine Nachfrage mehr besteht, die Entsorgung dann der kostengünstigste Weg ist.
Amazon bei Sachspenden ganz vorn dabei
Es gibt übrigens auch positive Rückmeldungen zu dieser Geschichte, bei Innatura Sachspenden beschreibt man Amazon als größten Lieferanten von Sachspenden und daher wichtigen Partner. Die Zerstörung der Waren dürfte also in erster Linie immer dann erfolgen, wenn Amazon keinen Abnehmer für bestimmte Produkte findet. Was aber ohne Zweifel schlimm genug ist.