Schon seit einiger Zeit hört man von den deutschen Netzbetreibern den Ruf nach mehr Beteiligung durch die großen Internet-Konzerne. Wer seine Daten massenhaft über die deutschen Leitungen schickt, der soll sich gefälligst auch an den Kosten für die Infrastruktur beteiligen. Es könnte nicht mehr lange dauern, dann ist diese Forderung möglicherweise schon in die Tat umgesetzt.
Lobby-Leute geben jedenfalls mächtig Gas und machen Druck in der EU. Netflix, Google, Facebook, Amazon und Co. sollen zur Kasse gezogen werden. Sie sind für den wachsenden Datenverkehr verantwortlich, also sollen sie dafür löhnen. Das sei laut Handelsblatt schon ein alter (und vermutlich sehr feuchter) Traum der Netzbetreiber. 2023 könnte er vielleicht in Erfüllung gehen, hört man gerade aus Brüssel.
Neue Leute in der EU-Politik vertreten eine andere Ansicht als ihre Vorgänger und stehen aufseiten der Netzbetreiber und Provider. Es herrscht eine ungewöhnliche Nähe zu den Ideen von Telekom und deren Mitbewerbern. In der kommenden Sommerpause soll der Plan weiter vertieft werden und könnte bereits im Herbst oder Winter in konkreter Form auf dem Tisch liegen.
Tech-Giganten gegen Netzbetreiber: Eine Lobby gegen die andere
Das erinnert mich stark an Leistungsschutzgesetz und Co. Wer von Google, Amazon und den anderen Konzernen profitiert, kriegt den Hals nicht voll und will zusätzliche Gebühren realisieren. Was dieses Thema angeht, hat sich die Politik zudem selbst unter Druck gesetzt, denn sie versprechen Highspeed-Internet für ganz Deutschland. Das kostet viel Geld.
Da kommt es gelegen, den Ausbau mit politischen Mitteln indirekt finanziell zu unterstützen. Tatsächlich spricht man hier inzwischen schon vom „Showdown der Lobby-Maschinen“. Wisst ihr, wo das am Ende hängen bleibt? Am Kunden. Kommen zusätzliche Gebühren auf Netflix und Co. zu, werden diese langfristig im Endkundenpreis spürbar sein.
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