Schon Anfang des Jahres hatte ich hier im Blog über Neeva berichtet und anhand der Zugriffszahlen auf den Artikel habe ich durchaus ein Interesse für die Suchmaschine feststellen können, die von ehemaligen Google-Mitarbeitern betrieben wird. Problem war damals nur: Neeva war lediglich in den USA verfügbar. Das ändert sich jetzt allerdings mit einem europaweiten Launch, womit die Webseite auch in Deutschland an den Start geht.
600.000 Nutzer in den USA
Damit will man an den angeblichen Erfolg in den USA anknüpfen, wo man nach eigener Aussage in weniger als zwölf Monaten 600.000 Nutzer sammeln konnte. Kurz zum Vergleich: Laut der Zahlen, die ich finden konnte, hat Google allein in den USA rund 250 Millionen Besucher. Im Gegensatz zu Google vertraut Neeva aber nicht auf Einnahmen durch Anzeigen, sondern bittet seine Nutzer zur Kasse.
Das ist der wohl größte Unterschied von Neeva zu Google, der überhaupt Nutzer überzeugen soll, dem Dienst eine Chance zu geben:
Neeva ermöglicht es Informationsquellen zu Nachrichten, Einkaufsmöglichkeiten, Reiseportalen und vielem mehr nach persönlichen Vorlieben und Relevanz auszuwählen, anstatt durch Werbeanzeigen beeinflusst zu werden. Indem Neeva das Tracking blockiert, schützt es die Privatsphäre der Nutzer – von den Nutzerdaten wird nicht profitiert.
„Nutzer sollten die Kontrolle über ihre Such- und Interneterfahrung haben“
Bislang hätten Suchalternativen zu den großen Technologieanbietern zwar meist einen besseren Datenschutz, würden dies aber mit Suchqualität bezahlen. Mitgründer Sridhar Ramaswamy:
Die Nutzer sollten die Kontrolle über ihre Such- und Interneterfahrung haben und nicht akzeptieren, dass ein Unternehmen darüber entscheidet, welche Informationen sie sehen. Das werbegestützte Internet hat völlig falsche Anreize geschaffen, die große Technologiemonopole und Werbetreibende noch reicher gemacht haben.
Während Google und Co. rein algorithmisch funktionieren, steckt Neeva allem Anschein nach sogar redaktionelle Kraft etwa in die Auswahl von Produkten. Wie gut das im Alltag funktioniert, muss sich erst noch zeigen.
Registrierung vorausgesetzt
Neeva ist als Plugin für verschiedene Browser und auch als Android- oder iOS-App verfügbar. Der volle Funktionsumfang ist hierzulande allem Anschein nach noch nicht verfügbar. Es geht erst mit dem „anzeigenfreien Basisservice“ los, später soll jedoch das Premium-Abo mit Zusätzen wie VPN oder einem Passwortmanager hinzukommen.
Wollt ihr Neeva ausprobieren, müsst ihr euch zunächst kostenfrei registrieren – das geht ironischerweise aber zum Glück auch ganz komfortabel mit eurem Google-Konto. In den USA kostet Neeva 5 Dollar im Monat, wie viel man in Europa veranschlagen wird, ist noch offen.
Was haltet ihr von dem Konzept von Neeva? Würdet ihr für eine „bessere“ Suchmaschine Geld bezahlen?
Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.
Eine Suchmaschine, die ein Konto voraussetzt? Nein danke. Ich nutze Startpage. Da laufen die Suchanfragen über die Google-Engine und anonymisiert. Gleiche Resultate wie bei Google, nur ohne den ganzen Tracking-Shit. Bin zufrieden.