NDR: Browsererweierung „Web of Trust“ soll Nutzerdaten weitergeben

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Web of Trust ist eigentlich eine Erweiterung mit einem positiven Hintergrundgedanken, nutzt diesen allerdings wohl schamlos für den Verkauf von Nutzerdaten aus. Immer wieder dürfte bei weniger versierten Nutzern die Frage aufkommen, womit eigentlich manche Unternehmen überhaupt Geld verdienen, wenn sie ihre Dienste doch komplett kostenlos im Netz anbieten. Ganz einfach, sie verkaufen die Daten ihrer Nutzer an Dritte.

So auch die Browsererweiterung Web of Trust, deren Chrome-Version allein schon fast 1,5 Millionen Nutzer verzeichnet. Diese Erweiterung soll basierend auf Nutzerdaten einschätzen können, wie sicher oder unsicher eine Webseite ist. Gesammelte Nutzerdaten verkauft man ganz offiziell, angeblich anonymisiert, was laut Recherchen des NDR allerdings nicht der Fall ist.

Für eine Reportage haben Panorama und ZAPP sich auf die Suche nach kaufbaren Nutzerdaten gemacht, dabei sind sie unter anderem über WOT gestolpert. Die angeblich anonymen Nutzerdaten waren aber alles andere als anonym, einige Stichproben ergaben unter anderem Mailadressen mit Klarnamen der Nutzer.

Reporter des NDR konnten indes in Stichproben mehr als 50 Nutzerinnen und Nutzer persönlich identifizieren, zum Beispiel über E-Mail-Adressen, in denen der Name steht, Anmeldenamen oder andere Bestandteile der aufgerufenen URLs.

Die Weitergabe von derartigen Daten ist zwar grundsätzlich nicht verboten, erfordert in Deutschland allerdings unbedingt die Einwilligung der Nutzer. Eine ähnlich Diskussion gibt es bei WhatsApp, denn der Dienst lädt unser Adressbuch zum Abgleich auf die eigenen Server, wofür wir als Nutzer eigentlich die Einwilligung unserer Kontakte vorher einholen müssten.

Genau hier liegt aber der Hund begraben, denn die meist ausländischen Dienste interessieren sich für deutsche Gesetze recht wenig. Es müsste allgemein geltende und vor allem globale Regelungen geben, nur können wir derartige Fortschritte wohl nicht in den kommenden Jahren erwarten.

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