Es kam nicht sonderlich gut an, das Design der aktuellen ID.-Reihe von Volkswagen. Das hat den Konzern dazu gebracht, den Golf 7-Designer wieder zurück ans Reißbrett für VW zu holen, nachdem Andreas Mindt in anderen Marken der VW-Gruppe unterwegs war. VW will für die nächste Elektro-Generation zurück zu alten Stärken, verrät der Designchef im Interview.
ID.-Reihe war global ausgelegt, doch das war ein Fehler
Zu diesen Stärken gehören laut Mindt ein „vertrauenswürdiges Design“ und eine „starke Identität“ mit der Marke. Das hat man mit ID.3, 4 und 5 auf jeden Fall aufs Spiel gesetzt. „Das aktuelle ID-Sortiment hat ein globales Designgefühl“, aber globales Design ist inzwischen „kompliziert und unnötig“. Deshalb wird es mit dem ID.2 zurückgehen, das Auto hat wieder einen europäischen Look.
Interessanterweise wird der ID.2 wieder auf physische Tasten setzen. Das will der Kunde in Europa, aber in China habe das keinerlei Relevanz. Ein sehr gutes Beispiel dafür, warum man nicht exakt dieselben Autos in verschiedenen Märkten anbieten kann, wenn man eine so etablierte Automarke wie Volkswagen darstellt, wo Kunden auch spezielle Erwartungen haben. Der ID.2 ist speziell für Europa vorgesehen.
Für den ID.2 hat man in die Vergangenheit geschaut und die eigenen Stärken umfangreich analysieren müssen. Daraus entstand ein Design, das stark an den Golf erinnert, an heutige und frühere Modelle, sogar Elemente vom VW Käfer sind in das Design eingeflossen. Wenn man an VW denkt, dann denkt man immer auch an den Golf.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Kostenstrukturen der Fahrzeuge zu verändern. Dabei werden „weniger komplexe Innenräume“ gebaut und das gesparte Geld fließt dafür wieder in hochwertigere Materialien. Außerdem möchte man die Konfiguration der Fahrzeuge deutlich vereinfachen, Pakete und Optionen vereinen, damit der Kunde nicht stundenlang im Konfigurator hängt.
Materialien bekommen wieder mehr Fokus beim Design der Fahrzeuge und sollen für ein gutes Gefühl sorgen. Holz ist Holz, Metall ist Metall und Leder ist Leder. „Authentische Materialien machen ein gutes Gefühl“, das sei für die Zukunft wieder deutlich wichtiger. Die Anmutung im Innenraum war einer der größten Kritikpunkte des ersten ID.3.
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Das Heck mit dem breiten Leuchtstreifen erinnert mich eher an die Seat-Modelle der späten 90er und frühen 2000er. Aber ansonsten wirkt das Design für mich wesentlich stimmiger als id.3 etc.
Wer bei VW das Design der ID-Modelle freigegeben hat, müsste heute noch entlassen werden. Ebenso so Dinge wie Hartplastikarmaturenbretter und Slider auf den Lenkrädern. Nicht zu vergessen die wahnsinnig tollen Menüs… Jetzt mal ehrlich, um zu wissen, dass so etwas nicht beim Kunden ankommt, hätte man NICHT, was auch immer, studieren müssen.
Es wird Zeit, dass Volkswagen sich auf „alte“ Tugenden und Erfahrungen besinnt.
Überstürzte Reaktion auf den Markt. Ist übel, aber man hat es ja wenigstens noch selbst gemerkt :D