Motorola hat ein paar Monate nach Release der Moto G5-Serie die neuere Special Edition an den Start gebracht. Doch wir fragen uns nach einem kurzen Test, ob das überhaupt nötig war. Ich schmeiße euch jetzt keinen klassischen Testbericht um die Ohren, das ist nämlich gar nicht wirklich nötig. Denn wir haben die Geräte schon ausprobiert, allerdings vor einigen Monaten in Form des Moto G5 und Moto G5 Plus. Unterm Strich gibt es nur wenige Unterschiede, die man überhaupt im Alltag wahrnehmen kann.
Und da frage ich mich nach ein paar Wochen, ob die sogenannte „Special Edition“ überhaupt nötig ist. Ich glaube nämlich, Motorola tut sich mit diesem unfassbar unübersichtlichen Portfolio kein Gefallen. Nicht nur aufgrund der Ähnlichkeiten innerhalb der G-Serie, sondern auch die Schnittmenge nach unten zum Moto E und nach oben zum Moto X4. Unterschiede gibt es nur in den Details, beispielsweise bei der Displayqualität und Größe, wie auch bei der Kamera.
Aber bleiben wir mal beim Moto G5, das nun vier Modellen erhältlich ist. Die s-Modelle sind etwas größer (5,2″ und 5,5″) und bieten eine „andere“ Kamera, zudem ist das Gehäuse mit mehr Metall ausgestattet. Im handelsüblichen Alltag sind mir allerdings keine ausschlaggebenden positiven oder negativen Details aufgefallen, welche die Moto G5s von den normalen Moto G5 stark unterscheiden würden.
Special Edition?
Motorola hat es verpasst die sogenannte „Special Edition“ wirklich mit spürbare Vorteilen auszustatten. Das wäre etwa möglich gewesen, hätte man USB Type C verbaut und ein hochwertiges Headset beigelegt. Allein über kaum spürbar bessere Hardware und mehr Metall am Gehäuse, werden diese Geräte meines Erachtens noch nicht speziell. Man kann die Strategie von Motorola bzgl. der Menge an Android-Smartphones also hinterfragen oder muss sie sogar kritisieren. Selbst Samsung bietet inzwischen ein besser strukturiertes Portfolio:
- Samsung Galaxy J3, J5, J7 (Einsteiger)
- Samsung Galaxy A3, A5 (Mittelklasse)
- Samsung Galaxy S8, S8+ (High-End)
- Samsung Galaxy Note8 (High-End, Special-Feature, Business)
Und bei Moto so?
- Motorola Moto C, C Plus (Einsteiger)
- Motorola Moto E4, E4 Plus (Einsteiger)
- Motorola Moto G5, G5 Plus (Mittelklasse)
- Motorola Moto G5s, G5s Plus (Mittelklasse)
- Motorola Moto X4 (Premium-Mittelklasse)
- Motorola Moto Z2 Play (Obere Mittelklasse)
- Motorola Moto Z2 Force (High-End)
Da sieht man selbst als „Experte“ langsam nicht mehr durch. Früher hatte ich je nach Budget spontan ein Motorola-Smartphone empfehlen können, heute muss ich mir immer erst mal wieder von den Specs und Preisen ein Bild machen.
Fazit
Und so muss ich euch mit einem Scherbenhaufen zurücklassen. Ich wollte diese Geräte unbedingt testen, konnte und wollte dann aber nicht die Zeit und Arbeit für Geräte aufwenden, die ich im Grunde genommen schon längst getestet hatte. Gut sind die Moto G-Smartphones ohne Zweifel, nur braucht es nicht so viele Modelle mit einer derart hohen Ähnlichkeit. Und ob die Dualkamera des G5s ein unbedingt benötigtes Special ist, könnt ihr nach einem Blick in die Fotogalerie (zum Vergleich vom Moto G5 Plus) selbst entscheiden. Ich sehe da nahezu keinen Vorteil.
Diese neuen Smartphones sind also weit von einer Special Edition entfernt.