Ganz richtig, das Moto G ist nicht offiziell ein Nexus-Smartphone und Motorola hat bis heute kein Gerät für diese Serie entwickelt, dennoch ist der neue Billigheimer überraschend ebenbürtig.
Inzwischen kann Motorola nicht mehr leugnen unter einem starken Einfluss von Google zu stehen, das verrät ja bereits schon das neue Logo mit dem Schriftzug „a Google company“. Viel eindeutiger kann man beim Moto G aber erkennen, warum Motorola bisher kein Nexus-Smartphone baute und das wohl auch nicht mehr tun wird, denn es ist einfach gar nicht nötig. Motorola hat zum Event des 169 Euro-Smartphones großspurig getönt, wie wenige Anpassungen das Moto G besitzt, das installierte Android also quasi unangetastet ist. Das ist oft der Grund dafür, warum viele Nutzer zu Nexus-Geräten greifen.
Android auf Nexus-Niveau
Klar, wir können nicht vorhersehen, ob nach Android 4.4 noch weitere Android-Versionen offiziell auf das Moto G durch den Hersteller ausgeliefert werden, doch zumindest ist das vorinstallierte Android 4.3 bisher quasi auf Nexus-Niveau und daher perfekt so wie es ist. Nur die Kamera-App ist angepasst, dazu noch der Name des Providers in der Status Bar und wenige Apps von Motorola für eine einfachere Migration von einem anderen Gerät sowie Sicherheits-Tools. Das spürt man, sodass das Moto G in den ersten fast 24 Stunden fast durchweg überzeugen kann, weil alles superfix läuft und meines Erachtens den Top-Smartphones der zahlreichen Hersteller ins nichts nachsteht. Sicher kann ein LG G2 Apps ein wenig schneller öffnen, aber das ist eine zu vernachlässigende Tatsache.
Solide Hardware
Während Hersteller wie HTC und Samsung für eine ähnliche Ausstattung locker 400 Euro aufrufen, bekommt man das Moto G überraschenderweise zum halben Preis bzw. noch günstiger. Anders als erwartet spürt man das aber nicht. Das Display macht eine sehr gute Figur, tolle Farben, gute Blickwinkel und die Helligkeit scheint auch kräftig zu sein. Edge-to-Edge ist das Display zwar keineswegs, dennoch ist die Größe des Gerätes gemessen am Display in Ordnung. Die Rückseite ist definitiv billigster Kunststoff, allerdings ist die matte Oberfläche angenehmer als glänzende Oberflächen, die einfach leichter verschmieren und daher schnell irgendwie ekelhaft sind. Besonders deutlich ist auch hier wieder der Einfluss von Google, denn das Moto G ist schön rund und hat tolle Formen, sodass es hervorragend in der Hand liegt. Es ist definitiv sehr solide, nichts knarzt oder ist locker, nur die Tasten an der rechten Seite sitzen etwas wackelig aber bieten einen knackigen Druckpunkt. Die Rückseite sitzt so fest, dass ich mir fast die Fingernägel reihenweise abgebrochen habe, um die microSIM einzulegen.
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Der integrierte Snapdragon 400 + 1GB RAM können aktuell restlos überzeugen, Games habe ich allerdings noch nicht probiert. Ich weiß, ihr wollt natürlich sofort Angaben zum Akku und zur Kamera haben. Ein wenig Infos kann ich sogar schon liefern. So ist der Akku mit 95% nicht mal voll gewesen, als ich gestern gegen 20 Uhr los bin. Bis 3 Uhr hatte ich das Teil ständig in den Griffeln (mit HSPA+), jetzt seit einigen Stunden auch wieder, sodass ich nach knapp 19 Stunden ohne Ladung mit 2:30 Stunden Display-on immer noch 46% Akku übrig habe. Durchschnittlich dürften 4 Stunden Display bei 24 Stunden Standby also locker möglich sein, da der Akku in den nächsten Tagen nach mehreren Ladezyklen sicher sogar noch stärker wird. (USB-OTG funktioniert übrigens, nur nicht mit meinem Adapter)
UPDATE: Mit 10% Rest habe ich das Teil gestern Abend erstmals wieder an den Strom gehangen, das war nach insgesamt ca. 28 Stunden mit satten 4,5 Stunden Display-on.
Schwachpunkt ist ganz klar die Kamera, welche mit 5 MP zwar theoretisch ausreichend ist, aber natürlich bei guter Beleuchtung maximal mittelmäßige Fotos macht, während das Rauschen bei schlechter Beleuchtung wenig überraschend besonders stark ist. Irgendwo muss man eben Abstriche machen, die ich aber zunächst tatsächlich nur bei der Kamera ausmachen kann. Hier gibt es ein paar Beispiele, die Uhr und das G2 wurden bei Dämmerung fotografiert, wie man deutlich an der Qualität erkennen kann.
Macht Lust auf mehr…
Jop, Lobeshymnen ohne Ende, nicht nur hier bei uns. Selbst wenn man sich einen Preis von 300 Euro einreden würde, dürfte das Moto G trotzdem überzeugen. Hoffentlich bestätigen sich diese Eindrücke auch im längeren Testzeitraum über die kommenden Wochen.
Bei Amazon wird das Moto G in der kommenden Woche geliefert, bei Saturn ist es teilweise schon verfügbar.
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