Es sind noch zehn Jahre hin, dann soll in Europa ein Verbot für neue Verbrenner greifen und es wird nur noch Fahrzeuge ohne direkte Emissionen geben. Das werden vorrangig Elektroautos sein. Doch der Gegenwind wird wieder stärker, obwohl sich die Autohersteller zugleich klare und langfristige Leitlinien wünschen.
BMW-Vorstandsvorsitzender Zipse sagt nun, dass das Verbot für Verbrenner eine „massive Schrumpfung“ der europäischen Autoindustrie mit sich bringen würde. Deshalb sind die Pläne der EU „nicht länger realistisch“, auch weil Subventionen für Elektroautos nicht nachhaltig gestaltet sind. Die Branche sei massiv gefährdet, wenn der Verbrenner wegfällt.
Zipse wird sogar recht deutlich und rechnet damit, dass das Verbot „die europäische Automobilindustrie in ihrem Kern bedrohen“ könnte. Was natürlich abermals drastische Worte sind, die zumindest für Aufsehen sorgen, was wohl das Ziel dieser Aussagen sein dürfte. Öl ins Feuer. Doch es gibt noch ein anderes Problem bei dieser Rechnung.
Transformation zum Elektroauto passiert schon in der EU
Denn auch einige europäische Märkte wie Norwegen haben sich klar auf das Elektroauto eingeschossen und sind schon sehr stark transformiert. Wenn auch andere Märkte wie China für die deutschen Autohersteller komplett wegfallen, weil sie Elektroautos vernachlässigen und Verbrenner nicht mehr gekauft werden, dürfte die Zukunft genauso schwierig werden. Der Absatz schrumpft, auch das gefährdet die Industrie.
Schlussendlich will wohl kaum einer wirklich zurück und das Verbot kippen. Viel mehr spekuliert die Industrie in Europa auf mehr Subventionen und eine bessere Förderung für die Transformation. Sie wird schlussendlich Gewinner und Verlierer mitbringen, das gehört zum Prozess. Im Fokus stehen derzeit freilich die Zulieferer, deren Produkte weniger benötigt werden.