Googles Forschungsabteilung entwickelt ständig neue Technologien. Um diese vor Patentstreitigkeiten zu schützen, nutzt der Konzern seit Jahren eine unscheinbare Website namens TDCommons.org, worauf eine Wired-Recherche aufmerksam gemacht hat. Dort veröffentlichen Google und 150 weitere Unternehmen wie HP, Cisco oder Visa Erfindungen als „Defensive Publications“, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit soll verhindert werden, dass andere die Ideen patentieren. Trotzdem ist die Seite weitgehend unbekannt.
Die Idee hinter TDCommons reicht weit in die Vergangenheit zurück. Schon in den 1950er Jahren veröffentlichten IBM und Xerox eigene technische Journale, um Erfindungen öffentlich zu dokumentieren. In den 2000er Jahren entstanden dann die ersten Online-Datenbanken für solche „Defensive Publications“.
Die bekannteste ist IP.com, aber dort sind Uploads und Downloads kostenpflichtig. Google wollte 2013 eine kostenfreie Alternative schaffen. Der Patentanwalt Raju Goyal entwickelte das TDCommons-Konzept. Seit dem Launch 2015 konnte die Website aber nicht an Popularität gewinnen.
Nur 15 Prozent von Googles Innovationen landen auf TDCommons, statt sie als Patent anzumelden. Seit ihrer Gründung umfasst die Datenbank bisher lediglich 6.700 Einträge. Zum Vergleich: IP.com verzeichnet mehr Veröffentlichungen pro Jahr.
Für die geringe Resonanz gibt es laut Wired mehrere Gründe. TDCommons wird in Suchmaschinen schlecht gefunden und rangiert weit unten. Das klingt paradox, ist Google schließlich selbst für den Algorithmus seiner Suchmaschine verantwortlich. Auch das Patentamt der USA listet die Seite nicht als offizielle Informationsquelle, obwohl Google seit Jahren um Aufnahme bittet.
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