Meta hat mit „Orion“ einen funktionalen Prototyp einer AR-Brille vorgestellt, der zeigt, in welche Richtung das Unternehmen die Interaktion zwischen Mensch und Computer bringen will.
Die Brille besticht durch ihr unauffälliges Design, das trotz der integrierten Technologie immer noch wie eine normale Brille aussieht und sich auch so anfühlt, heißt es in einem ersten exklusiven Einblick von The Verge.
Eines der Hauptmerkmale von Orion ist das mit 70 Grad vergleichsweise große Sichtfeld, in dem virtuelle Inhalte eingeblendet werden. Die Interaktion erfolgt primär über ein neuartiges Armband, das Nervensignale erkennt und in Steuerbefehle umwandelt. Hinzu kommen Spracheingabe sowie Augen- und Handtracking über Kameras und Sensoren im Brillengestell.
In geführten Demo-Szenarien konnte Orion bereits einen Eindruck davon vermitteln, wie eine KI-Assistenz und die Brille zusammenspielen könnten, etwa beim Erkennen von Objekten und dem Anzeigen passender Informationen. Auch die Möglichkeit, Videoanrufe direkt im Sichtfeld durchzuführen, wurde gezeigt. Allerdings wirkte die Software an manchen Stellen noch unausgereift, beispielsweise wenn sich Fenster überlappten und die reale Umgebung verdeckten.
Ursprünglich war geplant, Orion als Produkt auf den Markt zu bringen. Aufgrund von Herausforderungen bei der Fertigung in einem akzeptablen Preisrahmen entschied sich Meta jedoch dagegen. Stattdessen sollen zunächst rund 1.000 Exemplare des Prototyps für interne Tests und ausgewählte Partner bereitgestellt werden.
Trotz des technischen Fortschritts, den Orion sicherlich verkörpert (zumindest jetzt von hier aus der Ferne betrachtet), bleiben noch viele Fragen offen. Unklar ist beispielsweise, wie lange der Akku durchhält und wie schwer die Brille insgesamt ist. Auch die Bedienung wirkt stellenweise noch etwas umständlich. Bis die Technologie für den Massenmarkt bereit ist, dürfte es also noch ein weiter Weg sein – wenngleich kürzer als noch vor wenigen Jahren.
Orion wird zwar nicht in die Hände von Verbrauchern gelangen, aber täuschen Sie sich nicht: Es handelt sich nicht um einen Forschungsprototyp. Es handelt sich um einen der ausgefeiltesten Produktprototypen, die wir je entwickelt haben, und er ist wirklich repräsentativ für etwas, das an die Verbraucher ausgeliefert werden könnte.
Meta im Blogbeitrag (maschinell übersetzt)
Dennoch gibt Orion einen faszinierenden Ausblick darauf, wohin die Reise bei AR-Brillen gehen könnte. Mit dem Prototyp will Meta wohl auch ein Zeichen setzen und demonstrieren, dass das Unternehmen nach einem Jahrzehnt der Entwicklung und hohen Investitionen greifbare Ergebnisse vorweisen kann. Zuletzt hatte Meta seine Wearable-Abteilung neu strukturiert und dabei auch Stellen abgebaut.