Mit Einführung des kommenden CLA gibt es bei Mercedes eine komplett neue Strategie und die Errungenschaften der letzten Jahre laufen aus. Keines der EVA2-Modelle, darunter EQS und EQE, werden einen Nachfolger bekommen. Diese Elektroautos sind gescheitert, obwohl sie technisch gar nicht schlecht gewesen sind.
Bei Mercedes-Kunden ist die Tradition wichtig, diese haben EQE und EQS nicht überliefern können. Das radikal neue Design der EQ-Modelle kam nicht gut an. Heute ist klar: Mercedes geht wieder den klassischen Weg, ein Designwechsel hin zu klassischeren Formen mit wiedererkennbarem Mercedes-Charakter steht an.
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Auch bei den Namen hat man sich wieder umentschieden. Es gibt zukünftig wieder ausschließlich eine S-Klasse und ausschließlich eine E-Klasse. Ob da nun ein Elektroauto drinsteckt, verrät der Zusatz „mit EQ-Technologie“. Aber Experimente wie EQS, EQA und so weiter, das war ein Missverständnis für wenige Jahre und hat ein absehbares Ende.
800V für alle neuen Elektroautos
Mercedes wird schon im März 2025 einen komplett neuen CLA vorstellen. Dieser wird aber, so sieht es heute aus, optisch stark an den Vorgänger erinnern und nicht so drastisch modern wie die EQ-Modelle werden. Viel wichtiger ist, was unter der Haube steckt, nämlich eine komplett neue Elektroauto-Plattform für maximale Reichweite und Effizienz. Es gibt im selben Fahrzeug später auch einen Verbrenner.
Aus electric-only wurde electric-first.
Dennoch wird Mercedes dieses Jahr keines der früher gesetzten Ziele erreichen. Nach dem Totalabsturz kann man Ende 2025 froh sein, wenn Elektroautos bis dahin wenigstens einen zweistelligen Marktanteil haben werden. Man hofft bis 2027 wenigstens einen Anteil von 30 Prozent elektrifizierte Fahrzeuge nachweisen zu können, was immer noch sehr ambitioniert ist.
Der Verbrenner erlebt bei Mercedes auch kein frühes Aus, wie man es erst vor hatte. Stattdessen wird Mercedes viel Geld in neue Motoren stecken, darunter weiterhin Sechszylindern, Achtzylindern und sogar Zwölfzylindern für Maybach und AMG-Modelle, notiert Automobilwoche. Ein ähnliches Schicksal teilt man mit anderen Mitstreitern, etwa Porsche.
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich kein Mercedes Käufer bin (ich finde so einige Mercedes der letzten 15 Jahre von aussen attraktiv, aber diese klumpigen Barock-Innenräume sind stets abschreckend).
Aber von dem Bildausschnitt oben sehe ich kaum Änderung in der Designsprache. Das Fahrzeug versucht immer noch, zu polarisieren und eher wie ein Ufo auszusehen wie ein Mercedes. Mal sehen, ob so eine halbherzige Fehlerkorrektur Erfolg hat.
Ich kann mir gut vorstellen, wie einige junge Designer und Ingenieure bei Mercedes alles altmodisch und „barock“ fanden und sich dort durchsetzten diese gescheiterten E-Modelle zu bauen…und völlig scheiterten. Die sollten entlassen werden und sich bei Jaguar einen neuen, hippen, modernen Job suchen…Dort können sie dann erneut scheitern… irgendwann lernen sie, dass das, was der („barocke“) Kunde will, zählt und nicht der infantile Versuch, bewährtes radikal durch Schlechtes, eben nur trendiges Neues zu ersetzen.
Neue Technik
Die 800V Technik wird stark überschätzt und ist m.E. ein geschicktes Verkaufsargument der Hersteller. Ich fahre mit einem EQE oft Langstrecke (600 – 800 km). Die Ladezeit liegt auch im Winter eigentlich nie über 25 Minuten, eher bei 20 min. Das reicht gerade so für eine kurze Pause aus.
Mit 800 V verkürzt sich die Ladezeit von 20 auf 15 Minuten; aber wozu? Denn alle drei Stunden sollte man sich die paar Minuten gönnen. Früher kam ich nach 5h Nonstopp oft total gerädert an; heute nicht mehr.